Administrative Chancen nutzen!

Die Sorge um eine möglichst werbewirksame Präsentation des christlichen Glaubens, die Sorge um den eigenen Einfluss und Erfolg („Gesetz der 50-jährigen„), Angst vor der Kritik anderer Gläubiger, Gleichgültigkeit und Bequemlichkeit haben in Glaubensgemeinschaften immer wieder einen viel höheren Stellenwert als die seelische Unversehrtheit eines Mitchristen. Selbst wenn dieser dann inzwischen klinische Symptome zeigen sollte, so ist das selbstverständlich sein Privatproblem.

Deshalb ist als erste dringliche Maßnahme ist die Verpflichtung zur Transparenz geboten.

 

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Transparenz kann jede Gemeinde mit wenig Aufwand herstellen.
Zunächst kann sie die Gläubigen (insbesondere junge Menschen, die am stärksten  gefährdet sind) durch Informationsveranstaltungen informieren. Um diese Arbeit zu erleichtern, stellen wir kostenlos geeignete Flyer und Broschüren zum Download bereit.

Langfristig empfiehlt sich aber auch, für nachhaltigen Schutz in der Gemeinde zu sorgen. Die autorisierte Versammlung der Gläubigen (Konvent) hat das Recht, die Gemeindeordnung entsprechend zu verbessern und zusätzliche Bedingungen betreffend der Sorgfaltspflicht in den  Arbeitsverträgen der lehrenden Gemeindemitarbeiter zu stellen.

Diese Maßnahme kann unabhängig von der eigenen weltanschaulichen Position getroffen werden. Die Weigerung eines Gemeinde- oder Kirchenvorstands, Schadensmeldungen vor den Konvent zu bringen, sollte in der Gemeindeordnung als „strafbare Handlung“ mit angemessener Geldstrafe geahndet werden.

Weiter sollte die Gemeindeordnung den Vorstand dazu verpflichten, die Mitglieder über  die üblichen üblen Tricks, die der Manipulation und Informationsverhinderung und der Herstellung einer „Churchly Correctness“ dienen, aufzuklären und sich von solchen Machenschaften zu distanzieren.

Auch der Staat kann hier einen wichtigen Beitrag leisten: indem er nämlich auf Antrag gründlich überprüft, ob eine evangelikale Hochschule das Kennenlernen anderer Sichtweisen zulässt oder ob sie in manipulativer Weise aussortiert.

Es wäre naiv, nicht damit zu rechnen, dass sich manipulierende Theologen nicht bemühen werden, auch diese Überprüfung in ihrem Sinne zu manipulieren.

Deshalb genügt es z.B. NICHT, nur zu überprüfen, ob eine Ausbildungsstätte zu umstrittenen oder bisher mangelhaft bearbeiteten Themenschwerpunkten öffentliche Foren einrichtet.  Da viele bibeltreue Hochschulen den eigenen Standpunkt unbedingt als überlegen präsentieren wollen, kommen auch in solchen Foren nur Gegner zu Wort, bei denen abzusehen ist, dass sie keinen Einfluss unter den Studenten gewinnen werden – Gegner, die verworren, schwerverständlich argumentieren oder leicht angreifbar sind.  Solche Dispute sind Scheingefechte. Man kann es nicht ausschließen, dass die Beiträge Andersdenkender, die gut verständlich sind und besser argumentieren,  vom Administrator gelöscht werden. Die Behörde sollte deshalb auf Beschwerden über fragwürdige Löschungen reagieren und die Gründe prüfen. Nur so kann sichergestellt werden, dass tatsächlich konkurrierende Standpunkte von außen ungefiltert an die Studierenden gelangen können.

Dieselbe Regelung ist auch für Bibelschulen sinnvoll.

Wenn du diese pessimistische Einschätzung vieler theologischer Ausbildungsstätten mit bibeltreuer Ausrichtung für unangemessen hältst, dann bitte doch einmal die zuständigen Leute dort, einen Link auf ihrer Internetseite auf „www.matth2323.de“ zu setzen.

Soweit uns bisher bekannt ist, ist „matth2323.de“ die Internetseite, die am umfassendsten über die praktische Bedeutung der wichtigsten Gebote Jesu (Mt 23,23) informiert. Wo sonst wird man so gründlich über die nützliche Funktion dieser Gebote informiert, die den Gläubigen in die Lage versetzen, Korruption und Machtmissbrauch in der Kirche effizient zu bekämpfen ?

Dem Vorwurf „mangelnder Wissenschaftlichkeit“ ist zum einen entgegenzuhalten, dass die Vorbereitung einer wissenschaftlichen Arbeit im Sammeln und Ordnen von maßgeblichen Fakten besteht. Genau das geschieht auf dieser Internetseite. Zum anderen werden hier diejenigen relevanten Fakten ehrlich angesprochen, die die betreffenden Ausbildungsstätten gewöhnlich ignorieren, obwohl sie doch eine deutlich sichtbare Rolle beim religiösen Missbrauchs spielen – nämlich „Problemstellen“ in der Bibel sowie die Schwächen üblicher „Bibelverständnisse“.

 

Artikel aktualisiert am 19.01.2022

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