Mein Tagebuch

Hier schreibe ich, was mir unterwegs auf meinem Pilgerweg in die himmlische Heimat begegnet ist: Wunderbares, Tröstliches, Hilfreiches aber auch mancherlei Verstörendes. Eben persönlich Erlebtes.

Zu meiner Person: ich bin als Pilger im Glauben an Jesus Christus unterwegs. Wenn ich mich „Bruder Benignus“ nenne, so ist das ein Stück Selbstironie. Ärzte unterscheiden gutartige (benigne) und bösartige (maligne) Geschwüre. Da manche Gläubige mich aufgrund meiner Wahrheitssuche als „Geschwür am Leibe Christi“ betrachten, das gar nicht zum Leib Christi dazu gehört, will ich mich wenigstens bemühen, ein gutartiges Geschwür zu sein, das niemandem ernstlich wehe tut. Das erhabene Beispiel eines mittelalterlichen Märtyrers gleichen Namens habe ich hier nicht vor Augen.

Ich mag es mit einem Decknamen zu schreiben, denn ich habe in meinem Lebenslauf wenig Vorzeigbares zu bieten. Die strenge religiöse Belehrung in meiner Heimatgemeinde hielt sich eng an den „Buchstaben“ der Bibel, überforderte mich trotz allem Bemühen um den Glauben ständig und ließ bei mir tiefe Ängste vor der Strafe Gottes entstehen. (siehe „Giftige Theologie„). Alternativen dazu gab es nicht, denn ich wurde belehrt, dass Kritik an der vorgeschriebenen „Lehre“ eine schwere Sünde sei, die weitere Strafen Gottes nach sich ziehen würde. Kaum war die Schulzeit zu Ende, war ich schon schwer seelisch krank und rechnete fest damit, die „unvergebbare Sünde“ begangen zu haben (Hebr.10,26).

Jahrzehntelang suchte ich verzweifelt nach einem Ausweg. Denn die Angst davor ist schon selbst eine absolute Hölle. Die angebotene Seelsorge half nicht. Ist das ein Wunder, wenn sie nur Gegenbehauptungen, aber keine unwiderlegbaren Beweise liefert? Die tröstliche Antwort renommierter theologische Lehrer war, dass ich „höchstwahrscheinlich nicht“ in die ewige Folter der Hölle komme.  Welch gnadenvolle Botschaft. Könnte ihr euch vorstellen, in welchem seelischen Zustand ein Mensch vegetiert, der weiß, dass er mit einer Chance von „nur wenigen Prozent“ Jahrmillionen gefoltert wird? Die „wenigen Prozent“ werden sehr schnell zu gefühlten 100%.

Da ich nun sowieso in die Hölle kam, hatte ich irgendwann immer weniger Angst davor, das andressierte evangelikale Lehrgebäude und die dazugehörige „Bibelbrille“ zu überprüfen. Das tat ich nun – viele Jahre lang. Eines Tages fand ich tatsächlich einen konstruktiven Ausweg, für mich und für etliche meiner Leser, für die es vorher gar keine Hilfe gab. Eine Hilfe, die den Glauben stärkte, statt ihn zu beschädigen – Gott sei Dank! Und das, meine ich, ist doch alle Mühe wert. Der Dank der Evangelikalen: die meisten ignorieren meine Vorschläge und behindern sogar, dass sie bekannt gemacht werden. Oder sie beschimpfen mich: als Irrlehrer. Als Sektierer. Als „Geschwür am Leib Christi“. Schreck lass nach!

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