Aktualisiert 15.10.2023.
Kein Zweifel: viele Vorträge auf der Worthaus Website sind mit großem Gewinn zu lesen, selbst für Gläubige mit traditionell bibeltreuer Einstellung. Etliche der tiefgründigen und spannenden Vorträge sind auch hier als Links zu finden.
Jedoch: Worthaus räumt der theologischen Wissenschaft. bei der Bewertung und Interpretation maßgebliche Bedeutung ein. Die Vorgaben dieser Wissenschaft sollen das entscheidende Kriterium für die Bewertung biblischer Aussagen sein. Auch wenn man zugeben muss, dass die Wissenschaft immer wieder Gutes und Wertvolles zur Auslegung beisteuert… eine Art Papstfunktion sollten wir ihr nicht zugestehen.
Auch die theologische Wissenschaft ist nicht unfehlbar. Man kann nicht ausschließen, dass sie auch tendenziöse, durch Interessen verzerrte Ergebnisse liefern kann. Wer prüft und bewertet die Motive? Wie viele Wissenschaftler treibt der Wunsch an, sich einen Namen zu machen, bei den Kollegen und Studenten beliebt zu sein, ein neues Arbeitsfeld aufzutun, das Beschäftigung und Forschungsgelder garantiert usw usf. Wie leicht kommt hier Narzissmus, Neid und Dünkel ins Spiel. Die Wissenschaft hat ihre eigenen Schreckgespenster: die Angst, als rückschrittlich, als unmodern zu gelten, die Angst, eigene Fehler einzugestehen. Angriff ist die beste Verteidigung! Einer versucht den anderen im Kritikeifer zu übertreffen. Bei manchem ist zu guter Letzt der Blick für den Segen der Bibel verlorengegangen.
So erstaunt es nicht, dass auch bei Worthaus von einigen (!) Referenten wieder neue alte Hüte präsentiert werden: das stellvertretende Leiden Jesu, die Auferstehung – das soll alles angeblich wieder fragwürdig sein. Dabei hat die Wissenschaft überhaupt keine Methoden, um das verbindlich festzustellen.
Beim Bibellesen hilft eine bescheidene Selbsteinschätzung, die es auch für möglich hält, dass Gotteserkenntnis ein Geschenk ist. (Jak 4,6) . (Selbstverstärkung)
Andererseits: Das Gottvertrauen sollte schon so groß sein, dass man darauf verzichtet, Gott mit Lügen „zu Hilfe zu kommen“. Es ist ein Unding für einen Gläubigen, beobachtbare Fakten zu leugnen und Leute mit ehrlichen Fragen mundtot zu machen. Erstens ist es in der Bibel selbst strengstens verboten (Hiob 13,7). Zweitens ist Wahrheit und Aufrichtigkeit in der Bibel ein sehr hoher Wert und der Gläubige aufgerufen, dem Vorbild Jesu zu folgen, der keine Angst hatte, mit dem was richtig war, ganz alleine dazustehen. (Jo 6,67) Drittens beginnt der ganze Glaube mit ehrlicher Augenzeugenschaft (1.Kor 15,17 / 1.Jo 1,1) und darf schon deshalb nicht im Reden wider besseres Wissen enden. Viertens wird ein Glaube, der ohne Verdrängung, Manipulation und Lüge nicht auskommt, immer eine wacklige Angelegenheit bleiben und der Charakterbildung nicht guttun. Wer die Bodenhaftung verliert, kann im frommen Narzissmus enden.
Bei aller Demut: ehrliche, naheliegende Fragen müssen erlaubt sein und dürfen eine ehrliche Antwort erwarten. In etwa so wie es unser Arbeitskreis auf dieser Internetseite vorexerziert.
Warum kommt es dennoch nicht zum Domino-Effekt, zur allmählichen Erosion des Glaubens?. Das entscheidende Hindernis ist das Festhalten am geistlichen Motiv. Dieses Motiv ist und bleibt die Förderung des Gottvertrauens.
Deshalb prüfen wir destruktiv und belastend erscheinende Aussagen der Bibel nie an philosophisch– menschlichen Maßstäben, niemals eigenmächtig. Wir werden uns hüten. Deswegen vermeiden wir auch die Historizität biblischer Berichte allein deshalb in Frage zu stellen, bloß weil sie äußerst unwahrscheinlich klingen, wie z.B. der Bericht, dass Noah die gesamte Tierwelt paarweise in der Arche versammelt hatte, um sie vor der Sintflut zu retten, oder der Bericht, dass Gott die Sonnenuhr dem König Hiskia zuliebe zehn Stunden zurückgehen ließ (Jes 38,8). Siegfried Zimmer hat Berichte dieser Art als unhistorisch klassifiziert, da sie zu viele logische Probleme aufwerfen. Wir aber meinen, dass der Gläubige nicht zu einer rationalistischen Sicht verpflichtet werden darf. Wenn er sich zu glauben entschlossen hat, dass Gott wirklich „alles kann“, so hat niemand das Recht ihn deshalb für unglaubwürdig oder unehrlich zu halten. Wer das tut, sollte zuvor bedenken, dass ihm der Beweis, dass Gott nicht alles kann, niemals gelingen wird. Die Frage ist nur, ob Gott damals aktiv wurde oder nicht, und wie soll diese Frage jemals mit Hilfe rationalistischer Argumentation beantwortet werden?
Wenn indes biblische Berichte Gott mit Eigenschaften präsentieren, die dem Gläubige nahelegen, dass „Verlogenes, …Verächtliches, Ketzerisches, Teuflisches“ (so Martin Luther dazu in Weimarer Ausgabe 40I,361.1) Teil des göttlichen Charakters ist, so geht es nicht mehr um eine theoretische Frage, sondern es ist mit konkreten Gefährdungen zu rechnen: nicht nur kann das Vertrauen in die Liebe Gottes untergraben werden, es kann auch dadurch – wie die Geschichte zeigt – zu einer Fehlprägung des Charakters kommen, der dann in diesen Berichten eine Rechtfertigung für religiöse Gewalt zu sehen glaubt. Es gibt also triftige und praktische Gründe, hier eine deutliche Grenze zu ziehen, jenseits der etliche Gläubige nicht mehr vertrauen können. Das Unterlassen der Distanzierung würde sowohl ihren Glauben wie auch ihre Liebe zerstören.
Soll man im Ernst glauben, dass der Vater im Himmel darüber Zorn empfindet und diese Grenzziehung als Sünde ansieht? Zornig, wenn seine Kinder ehrliche Fragen stellen, um vor Überlastung des Gewissens und religiöser Depression zu schützen?
Wenn wir prüfen, dann also niemals eigenmächtig, sondern immer nur mit dem verbindlichen, höchstrangigen Maßstab Jesu, der den Gläubigen in Mt 23,23 vorgestellt wird – gehorsam dem Gebot: „Prüfet alles!“ (1.Thes 5,21). So praktizieren wir geistliche Disziplin, die eine klare Scheidung vom Wahn der materialistischen Theologie sicherstellt.
Hat jemand, der für den Glauben lügt, übertreibt und Informationen unterdrückt, ein Recht andere zum Glauben einzuladen? Man kann es sich schlecht vorstellen. Verfechter der Irrtumslosigkeitsdoktrin sind dieser Ansicht, obwohl sie leider notorisch und gänzlich reuelos gegen den Grundsatz ehrlicher Augenzeugenschaft verstoßen. Ihre theologischen Ausbildungsstätten reklamieren für sich ungeachtet der gelenkten, selektiven Wahrnehmung „Wissenschaftlichkeit“. Dieser Anspruch ist grotesk.
Unser eindringlicher Appell: Habt Vertrauen in Gott und glaubt, dass er euch in die Wahrheit führen kann! Hört mit dem Lügen und Schönreden auf, auch wenn man euch mit Nestwärme und Anerkennung in der frommen Blase belohnt. Lasst euch euer verbrieftes Recht zu sorgfältiger Prüfung (1Thes 5,21) nicht abschwatzen!
Danke für die Replik!
Für mich persönlich war nicht ganz erkennbar, ob hier nun Kritik an gewissen Inhalten von Worthaus oder Kritik an den Worthaus- Kritikern im Vordergrund stehen sollte…
Tobias Faixe hat auf seinem ( eher „liberal“ angehauchten Theologie- Blog) mal die Aussage eines Gelehrten aus den USA zitiert, der „Konservativismus“ “ mit 3 wesentlichen Eigenschaften umschrieb:
– Autorität
– Loyalität
– Reinheit (bzw. Ekel als komplementärer Abwehreflex)
Ich würde im Hinblick auf christlichen Fundamentalismus noch ergänzen wollen um folgenden Punkt:
Vergesetzlichung des Evangeliums/ der Apostelbriefe. (mit Paulus als verbalinspiriertem „Pressesprecher“ Christi, der uns die ultimative und auf Allzeit gültige verbindliche und keine Abweichungen zulassende „Befienungsanleitung fürs Leben“ beschert…
konsequente Ausgrenzung von Andersdenkenden (= „Unbußfertige“) inklusive, siehe oben der Punkt „Reinheit“…)
Für mich spitzt sich das ganze Christentum und aller Streit darin letztlich auf eine Frage zu: Was ist eigentlich „Sünde“ bzw. wie habe ich damit umzugehen ?
Für mich persönlich ist da die Bibel nicht eindeutig und auch Paulus laviert hier wortreich, aber letztlich unklar um diesem Begriff herum…
einmal heißt es, wir seien „der Sünde gestorben“, andererseits wird eindringlich appelliert, wir dürften nicht „in der Sünde verharren“ und es werden kasuistisch anmutende Tatbestände („Lasterkataloge“) entworfen, die ihrem Wortlaut nach vom Heil ausschließen und damit (nur scheinbar ?) eine Art Rückkehr zur klassischen Gesetzes-/ Moralreligion vollzogen.
Das trifft meines Erachtens alles auf die selbsternannten „Bibeltreuen“ zu, und wenn im Bekenntnis von mancher Freikirche gleich an vorderster Stelle die Bibel als „allerhöchste Autorität“ auftaucht, lese ich zumeist gar nicht erst weiter… aber ich schweife ab, Tschuldigung !
Zimmer hat in einem (anderen) Vortrag einmal betont, dass für ihn Jesu Messianität außer Frage stehe. ( ich weiß leider nicht mehr genau in welchem Beitrag, habe da aber selber mit gespitzten Ohren aufgehorcht, weil mir die Vorwürfe seiner Kritiker schon vorher bekannt waren)
Schirrmacher scheint demnach eine Art „elitäres Aushängeschild“ der Bibeltreuen zu sein ?
Mittlerweile glaube ich ja, dass der Beißreflex seitens der Bibeltreuen nicht zuletzt auch profane (monetäre) Gründe hat: die eigenen Pfründe drohen von liberalerer Seite abgegraben zu werden, Freikirchen leben ausschließlich von der finanziellen Unterstützung ihrer Gemeindeglieder, und auch evangelikale Verlage möchten gern weiterhin möglichst viele ihrer Werke verkaufen können…
So habe ich mal in einem Vortrag gehört, dass gerade in den USA die meisten publizierten Werke millennialistisches Gedankengut enthalten und Amillennialismus mittlerweile als eine der schlimmsten „Irrlehren“ (!) überhaupt gelte… und so debattiert man dann in „Endzeitkonferenzen“ pausenlos über den Alltag eines jeden Gläubigen bestimmende Fragen wie z. B. jene, ob die „Entrückung“ jetzt vor oder nach der Drangsal stattfindet und welcher Politiker/ Großindustrielle sich wohl als der „Antichrist“ erweisen wird… für mich Sensationslüsternheit pur, versteckt unter frommem Deckmäntelchen.
Könnte man vielleicht präzisieren, um welche Worthaus- Vorträge (Titel) es konkret geht bei den zur Debatte gestellten Beiträgen ?
Ich halte gerade die Beiträge von „Mr. Worthaus“ Siggi Zimmer recht lohnend, auch wenn seine Art, über die „Bibeltreuen“ zu sprechen, häufig etwas süffisant bis zuweilen herablassend rüberkommt…
Worthaus ist deshalb schon zu so etwas wie einem „Feindbild“ für die selbsternannten „Bibeltreuen“ geworden und es wird dort eindrücklich vor dem „Griff zur liberalen Giftspritze“ gewarnt…
ich muss gestehen, dass mir Worthaus schon fast deshalb per se sympathisch ist,
aber auch hier muss man differenzieren, gerade deshalb, weil es ja mittlerweile auch schon so viele Beiträge von unterschiedlichen Rednern dort gibt.
Und auch bei Worthaus gilt natürlich: „Prüfe alles, behalte das Gute „.
Das Bucer Institut liefert in der Zeitschrift „Glauben und Denken heute“ (1/2020) eine Zusammenstellung derjenigen Vorträge auf der Plattform „Worthaus“, die bibeltreuen Gläubigen Kopfschmerzen machen. Prof Schirrmacher wirft Siegried Zimmer vor, die Selbstbezeichnung Jesu „als Menschensohn und Messias“ anzuzweifeln ( https://www.bibelundbekenntnis.de/wp-content/uploads/2020/06/gudh_1_2020_final_schirrmacher.pdf ), und bezieht sich dabei auf den Vortrag https://worthaus.org/worthausmedien/der-prozess-vor-pilatus-mk-15-1-15-9-4-2/. Zweifellos weist Prof Schirrmacher zu Recht darauf hin, dass diese Ansicht von etlichen bibelkritischen Exegeten nicht geteilt wird und dass sie schon deshalb nicht als „Ergebnis der Bibelwissenschaft“ präsentiert werden kann.
Er hat jedoch nicht Recht, wenn er Siegfried Zimmer eine dogmatisierende Sichtweise unterstellt. Seine persönliche Sichtweise hat Bruder Zimmer in einem eigenen Vortrag erläutert. ( https://worthaus.org/worthausmedien/was-alle-christen-im-blick-auf-die-bibel-eint-4-4-3/) Was Schirrmacher übersehen hat: Im Vortrag formuliert Siegfried Zimmer im Blick auf die Beweislage sehr zurückhaltend (52:50) „ob Jesus sich als der Menschensohn gesehen hat, ist offen…“ das heißt, er hält es sehr wohl für möglich, dass Jesus sich als Menschensohn gesehen hat. Aber er gesteht der Bibelwissenschaft zu, dass sie eine spätere Bearbeitung der Jesu-Berichte durch die Gemeinde für möglich hält. Das ist denkbar, denn einen Gegenbeweis gibt es nicht. Was kann denn hier die historische Wissenschaft mehr als Möglichkeiten aufzuzeigen?
Davon abgesehen, findet man für den Gedanken, dass Jesus nicht alles sofort offenbar war, auch Hinweise in der Bibel, die aber Zimmer nicht nennt: „nur der Vater im Himmel weiß die Stunde, auch der Sohn nicht“ (Mark 13,32), Jesus hat „Gehorsam gelernt“ (Hebr 5,8). Das sind schon erstaunliche Sätze, die in diese Richtung weisen. Auch könnte es nicht zur Minderung der seelischen Belastung vielleicht notwendig gewesen sein, dass Jesus erst gegen Ende seiner Wirkungszeit erkennen konnte, dass er das Sühneopfer sein würde?
Das harte Urteil von Schirrmacher halte ich für überzogen und vor allem für betriebsblind. Denn es ist sehr fraglich, ob Schirrmacher und die hinter ihm stehende fromme Fraktion ein Musterbeispiel für seriöse „Wissenschaftlichkeit“ ist. ( https://matth2323.de/wissenschaftlichkeit/ ) Bis heute erlauben ihre Websites und Gemeinden keine ehrliche Diskussion über ein verbessertes Bibelverständnis, das die Destruktivität mancher Bibelstellen mildern könnte. ( https://matth2323.de/ohne-update-2-0-bleibt-biblizismus-destruktiv/ ) Wie in einer Wachtturmgesellschaft ist in Diskussionen, Foren und Chats stets ein Aufpasser dabei, der allzu Unbequemes abwürgt. Wer aber Fakten selektiert und dafür sorgt, dass unbequeme Daten unbeachtet bleiben, sollte sich mE nicht als Wissenschaftler präsentieren. Gleichwohl müssen Schirrmacher und Co. sich in diesem Punkt kein Gewissen leisten, denn sie wissen eine große Schar gedanklich sparsamer Gläubigen hinter sich, die eine große Angst vor ehrlichen bibelgemäßen (!) Fragen haben ( https://matth2323.de/zehn-fragen/ ). Auch wenn einige Leitfiguren gewiefte Taktiker sind und deshalb keine Angst zeigen, so macht jemand, der auf die psychischen Folgen des „tötenden Buchstabens“ (2.Kor 3,6b) hinweisen möchte, wieder und wieder und wieder dieselbe Erfahrung, dass eben das Gros dieser Gläubigen mit Panik reagiert und den Austausch sofort abbricht, weil sie befürchten, mit der religiösen Dressur auch ihren Glauben zu verlieren. Ich habe schon erwachsene Religionslehrer flattrig werden und in Panik geraten sehen. Und was ist es anderes als Panik, dass unser Vorschlag eines bibeltreuen Update 2.0 immer gleich mit materialistischer („Liberaler“) Theologie in einen Topf geworfen wird, obwohl sich dieses Update klar und deutlich gegen diese Art Theologie ausspricht (Materialistische Theologie – ein Eigentor: https://matth2323.de/materialistische-theologie/) und zur Abgrenzung das zuverlässige Instrument der geistlichen Disziplin empfiehlt. ( https://matth2323.de/geistliche-disziplin ) Seltsamerweise hat man in geistliche Disziplin überhaupt kein Vertrauen! Siegfried Zimmer kann ich hier keine Übertreibung vorwerfen, wenn er diese Überängstlichkeit anspricht. Er hat Recht. Und das weiß Prof Schirrmacher auch sehr genau. Es ist ein Zeichen der Unreife und wirkt ziemlich erbärmlich, wenn sich erwachsene Menschen wie die drei bekannten Affen – nicht hören, nicht sehen, nichts sagen – verhalten, ja wenn sie sogar mit Lüge und Verleumdung behelfen, um ihren „Glauben“ zu sichern und dann noch im Wahn, damit im Sinne eines Gottes zu handeln, der solche krummen Touren ausdrücklich verboten hat (Hiob 13,7 ff). Muss man vor dieser Haltung Respekt haben, wie es Schirrmacher verlangt?
Was Jesu Wissen um seinen Auftrag als Menschensohn betrifft: Siegfried Zimmer erwähnt Denkmöglichkeiten – entsprechend der Beweislage. Das muss erlaubt sein. Auch kann ich zustimmen, wenn Siegfried Zimmer feststellt, dass das Herbeten von Titeln „Sohn Gottes, Messias“ kein Beweis für Glaubensqualität sein muss, zumal wenn man gar nicht verstanden hat, was damit gemeint ist. Jesus lobte Petrus, der die Größe der Aufgabe Jesu erkannte (Mt 16, 16-18), aber er konnte es auch akzeptieren, dass es den anderen Jüngern noch nicht offenbart wurde. Waren diese nun hinfort gezwungen, diese Titel nachzuplappern? Hat Jesus je mit Nachplapperei oder Dressur gearbeitet? Unvorstellbar!
Im übrigen ist das, was hier Schirrmacher an Siegfried Zimmer meint kritisieren zu müssen, eine bloße Nebensächlichkeit im Vortrag. Siegfried Zimmer geht es hauptsächlich darum, die mit der Passionsgeschichte verbundene Rechtspraxis im Detail darzustellen, um in Zukunft ein antisemitisches Missverstehen zu vermeiden. Das ist ihm meiner Meinung nach gut gelungen. Sein Vortrag ist spannend und informativ.