Notfall-Berichte

Religiöser Missbrauch ist das Zufügen schwer heilender seelischer Verwundungen durch Vergewaltigung des Gewissens. Der Täter beruft sich auf religiöse Autorität, obwohl objektiv dazu kein Recht vorhanden ist. Indem er immer wieder die Angst vor Gottes Strafe hervorruft, kann er den Betroffenen zu Verhaltensweisen erpressen, von deren Angemessenheit und Qualität dieser selbst nicht überzeugt ist. Parallel entwickelt sich nicht selten – ob beabsichtigt oder nicht –  die Befürchtung, so minderwertig und „verworfen“  zu sein, dass Gott trotz all seiner Barmherzigkeit nur noch mit harten Strafen, ja mit ewiger Verdammnis reagieren kann.  

 „Fromme Gewalt“ im Gewissen wirkt in die tiefsten Bereich der Seele hinein. Sie wird zunächst grundsätzlich als etwas, dass der eigenen Seele zugehörig ist, wahrgenommen und gar nicht als fremde Einwirkung erkannt.

(Der Begriff „religiöser Missbrauch“ wird im weiteren Sinne auch für unfaire, bösartige Aktionen aufgrund des vorhandenen Einflusses im Religionsbetrieb gebraucht, mit denen keine Manipulation des Gewissens verbunden ist. In solchen Fällen sollte man besser von „Machtmissbrauch“ sprechen.)

In streng bibeltreuen Gemeinden, die auf die Verbalinspirationslehre festgelegt sind, existiert kein überzeugendes Konzept zur Überwindung „der tödlichen Wirkung des Buchstabens (2.Kor 3,6). Wie soll das auch möglich sein, da die Hilfe dort nur im Appell besteht, sich an ermutigenden Bibelworten festzuhalten und die drohenden zu verdrängen. (Dilemma des Sorgfaltsparadox). Egomanische Prediger, denen es völlig gleichgültig ist, ob sie sensible Gemüter überfordern, bringen zudem drohende Bibelworte unangemessen in den Vordergrund.

Bis heute existiert in streng bibeltreuen Gemeinden  keine faire Diskussionskultur. Bereits der Gedanke, dass es einzelne Bibelstellen geben könnte, die sowohl in der Geschichte wie auch heute nur destruktiv gewirkt haben, ist absolut tabu. Alle Bemühungen, diese Webseite in den Gemeinden der Evangelischen Allianz Bremen bekanntzumachen, haben seit 15 Jahren keinen Erfolg gehabt. Selbst die, die die Berechtigung einer solchen Bekanntgabe einsehen, stimmen dagegen – die Angst, dass Gläubige zu einer anderen Gemeinde abwandern könnten, wiegt viel schwerer als der Schaden einzelner. Falls Gläubige durch Bibelworte krank werden sollten, so werden sie einfach nur als  „übersensibel“ betrachtet und für Neurotiker ist der Psychiater zuständig, um das Problem medikamentös zu lösen. So sind diese Gläubigen zusätzlich zu ihrer seelischen Zerstörung auch noch dem Risiko einer langjährigen Vergiftung mit Psychopharmaka ausgesetzt. Dann auf die Kanzel treten und von Gottes Liebe predigen! Das ist die zynische Praxis, die kaum jemand stört.

Um so wichtiger ist es, den Betroffenen endlich Gehör zu schenken und ihre Erfahrungen bekannt zu machen, die mit der offiziellen Propaganda ganz und gar nicht übereinstimmen.

Wir berichten über über typische Indikatoren, Ursachen, und günstige Umstände von religiösem Missbrauch sowie über Präventionsmaßnahmen.

Wir berichten auch über einzelne Missbrauchsfälle bzw. veröffentlichen Berichte unserer Besucher.

Vor dem Lesen dieser Berichte ist die Möglichkeit zu bedenken, dass früher durchlittene ÄNGSTE ERNEUT GETRIGGERT  werden können. 

Diese Website ist ein Forum der Selbstkritik, dass dazu dienen soll, sich rechtzeitig Gedanken über ein mögliches  Schädigungspotential der Theologien im Christentum zu machen. Auch in anderen Religionen wären solche selbstkritischen Foren sinnvoll.

Wenn Du / Sie [1] hier einen Bericht einstellst / einstellen, so bedeutet das nicht, dass Du den theologischen Standpunkt  eines Artikelschreibers teilst. Hier kann sich jeder entsprechend seiner persönlichen Überzeugung äußern.

Die Kommentarfunktion ist für Notfall-Berichte grundsätzlich deaktiviert, um die Verfasser vor weiteren Verletzungen zu schützen.

Manchen Besuchern fällt es schwer, einen solchen Bericht zu schreiben.  Wir helfen ggf. bei der Abfassung eines Berichts über erlittenen Missbrauch, indem wir eine Liste mit 12 Fragen zur Verfügung stellen. Die Fragen sprechen alle wesentlichen Aspekte an, aber müssen nicht alle beantwortet werden. Anhand der ausgewählten Antworten können wir einen Kurzbericht anfertigen, der dem Betroffenen zur Genehmigung vorgelegt wird.  Erst wenn die Genehmigung erteilt worden ist, wird ein gemeinsam verfasster Bericht ohne Namensnennung in die Webseite eingestellt.

Da zu lange Texte seltener gelesen werden, empfehlen wir, für den Bericht nicht mehr als eine Schreibmaschinenseite zu verwenden. Wie manche unserer Beispiele zeigen, genügt es manchmal sogar, einen Aspekt mit wenigen Sätzen zu skizzieren.

Hier sind die zwölf Fragen (in der „Du“-Form [1]:)

  1. Durch wen hast Du religiösen Missbrauch erlitten? (Eltern, Gemeindemitarbeiter, Gemeindemitglied)
  2. In welchem Lebensabschnitt und in welcher Lebenssituation?
  3. Durch welche Aktionen wurdest Du missbraucht?
  4. Welche sofortigen Schäden sind dadurch eingetreten?
  5. Welche langfristigen Spätschaden sind dadurch eingetreten, welche
    finanziellen, gesundheitlichen, sozialen Schäden?
  6. Wie lange und warum hast Du Dich nicht gegen Missbrauch gewehrt?
  7. Wann und warum hast Du begonnen, Dich gegen Missbrauch zu wehren?
  8. Wie hast Du Dich gegen den Missbrauch gewehrt?
  9. Bist Du mit Deiner Gegenwehr zufrieden? Kannst Du sie anderen empfehlen?
  10. Wie hätte man sich besser wehren können?
  11. Wie hat Deine Umgebung in Familie und Kirche auf den Missbrauch reagiert?
  12. Was würdest Du vorschlagen, um in Zukunft derartigen Missbrauch zu vermeiden?

Meine Erfahrungen mit Missbrauch in der bibeltreuen Szene in Bremen

Mein Tagebuch – Persönliches

Ein wichtiger historischer Missbrauchsbericht über die grausame Wirkung des Hebräerbriefes:

Franz Spiera – Ich komme in die ewige Verdammnis, weil ich aus Angst vor der Hinrichtung dem Glauben abgeschworen habe.

Missbrauchsberichte, die uns über Kommentare erreicht haben:

Ich bin schon in der Hölle und werde ständig von schrecklichen Gedanken gepeinigt
Verdammnisangst wegen mutwilliger Sünde
Schuldgefühle und Verdammungsangst, weil ich die schöne Welt nicht hasse ?
Ich war noch nie so verunsichert…
Angst vor der Hölle wegen sündiger Musik
Kann mir vergeben werden, wenn ich zwanghafte Lästergedanken nicht bekämpft habe?
Ist es besser bald zu sterben, um Sünde zu vermeiden, die Höllenstrafe zur Folge hat?
Ich habe Angst vor der Hölle, weil ich kein Zeugnis von der Erlösung gegeben habe
Wer nach der Bekehrung noch sündigt, geht verloren. Ich bin verzweifelt.

Missbrauchsberichte anderer Websites

Ein bedeutendes Info-Portal für Missbrauchsberichte findest du unter „Fundamental::Freikirchenausstieg

Andere:

YT: Ausstieg aus der Freikirche: „Ich habe alles verloren“
Vollgepumpt mit dem Grausen vor der ewigen Verdammnis
YT: Ausstieg aus der Freikirche – Wenn junge Menschen mit ihrem Glauben brechen
YT: Ausstieg aus der Freikirche: «Der Glaube stand über allem»
YT: Fragen an eine Freikirchen-Aussteigerin – Chrischona Gemeinde
YT: Evangelikale Christen: Ich sollte wie Jesus sein… Darum ist sie ausgestiegen
Warum es so schwierig ist, aus der Freikirche auszutreten
Post-traumatisches Kirchen-Syndrom
Ausstieg aus der Brüdergemeinde
Hossa Talk #181 Abschied von der Freikirche – Drei Aussteigerinnen und ihr Verein ‚Fundamental frei‘
Gehorsam, Kontrolle und Abschottung in der Duisburger Wera-Gemeinde
Erfahrungsbericht zu einer christlichen Freikirche

Geistlicher Missbrauch Schweiz (Berichte)
Geistlicher Missbrauch in Deutschland (Berichte)
siehe weitere Berichte zum Thema „Sektenausstieg“ in facebook und instagramm

Missbrauchsberichte über unser Kontaktformular:

Anonymus – das Grauen ließ mich nicht mehr los

Ich ging als Jugendlicher in einen evangelikalen Jugendkreis, in dem man uns belehrte, dass die Bibel Gottes irrtumsloser Brief an ...

Frau M – je älter ich werde, desto größer wird meine Furcht

Also, eigentlich habe ich mich in der wohl strengen aber meines Erachtens gerechten Klosterschule sehr wohl gefühlt. Man hat uns ...

M. – totale Panik

Ich bin 39 jährig ..., bin christlich erzogen worden, habe immer wieder von Jesus gehört und habe eigentlich nie nach ...

Zum ersten Mal ohne Angst

... vielleicht schaffe ich es demnächst, mich ausführlicher zu äußern, aber ich möchte jetzt schon einen Dank aussprechen. ich habe ...

Droht mir doch die Hölle?

Ein Beitrag von Elisabeth Leider habe ich jetzt nicht alles durchlesen können. Wenn Ihre Seite nur hoffentlich Recht hat. Gerade ...

Laetitia – ich habe wieder Mut zum Glauben gefunden

Guten Tag, vielleicht schaffe ich es demnächst, mich ausführlicher zu äußern, aber ich möchte jetzt schon einen Dank aussprechen. Ich ...

Schwester M.: Warum hab ich soviel Schuldgefühle?

Ich muss sehr an mir arbeiten, weil all zu viel Zeit werde ich wohl nicht mehr haben. Das weiß man ...

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[1] Die Bibel gebraucht gegenüber dem Leser das „Du“. Wir folgen diesem Brauch und bitten Leser ggf. stattdessen das „Sie“ für sich einzusetzen.