1. Behauptung der giftigen Theologie: “Sexuelle Verklemmtheit ist heilig – Sexuelle Sünden verunreinigen am stärksten”
Es gibt etliche Gläubige, die meinen, dass sexueller Verzicht der Schwerpunkt der christlichen Ethik sei. Sexuelles Fehlverhalten würde von Gott viel negativer beurteilt und bestraft als alle anderen Sünden. Deshalb seien Gläubige, die sich besonders sexualfeindlich gebärden, besonders heilige Leute.
Ist das wirklich so?
Inwieweit ist das eine hilfreiche oder eher schädliche Sichtweise?
Was ist der Segen der christlichen Sexualethik, den ein Christ auf keinen Fall verpassen sollte?
Darüber informiert unser Beitrag: „Christliche Sexualethik“ im Detail.
Zu Punkt (4): perfektionistische Theologie: “kleine Sünden wiegen so schwer wie große”
Es geht in diesem Abschnitt überwiegend um Sexualität und u.a. um Masturbation.
Vielleicht oute ich mich jetzt schlimmer als gestern als Dummkopf aber: Im Religionsunterricht über 8 Jahre in der kathol. Klosterschule habe ich NIEMALS den Satz gehört, dass kleine Sünden gleich schwer wiegen wie große. Vielleicht ist es später hinzugekommen, keine Ahnung. Im Gegenteil, im kathol. Religionsunterricht haben wir gelernt, dass es „lässliche“ Sünden und Todsünden gibt. – Die andere arge Behauptung hörte ich nur von den Freikirchlern u. von div. Predigern auf YouTube.
Dass ich von allen rigorosen Sexverboten der kathol. Kirche wenig weiß, liegt wohl daran, dass ich nie einen kathol. Bibelunterricht besucht habe. Ausser in ein paar wenigen wilden und auch gottlosen Jahren hat mir Sex wenig bedeutet bzw. musste ich sowieso weitestgehend verzichten. Bei Menschen mit Behinderung kann das eine logische Folge sein, weil viele von uns schwerer jemanden für eine echte Beziehung gewinnen als gesunde Menschen.
Eigentlich geht es in der Bibel und auch in Ihrem Beitrag nur um die Männer. Freilich gelten alle diese Überlegungen für beide Geschlechter. Tatsache ist, dass man für sexuelles Begehren wohl gar nichts kann. Obwohl ich in diversen Bibel-Videos auf YouTube hören musste, dass“unterlaubtes sexuelles Begehren von Satan kommt“ – grässliche Ansicht, hoffentlich ist sie nicht wahr. – Ein selbst erlebtes Beispiel … bitte um Entschuldigung, falls es zu gewagt sein sollte. Ich habe vor vielen Jahren ein Rockkonzert meines Lieblingssängers besucht (ja, ich weiß, Rockmusik ist auch des Teufels u. für Christen strengstens verboten – leider). Als der Mann auf die Bühne kam, war er noch viel attraktiver als auf den Fotos. Dementsprechend hat mein Körper reagiert. Ich hab mir noch gedacht, wie blöd ist so ein Körper; das Gehirn weiß, dass es etwas Unmögliches will aber der Körper bereitet sich auf etwas vor, das niemals stattfinden wird. Ich war übrigens nie verheiratet, habe selten eine kurze Affäre gehabt (bin körperlich seit der Jugend beeinträchtigt) und bin in dieser Beziehung nur sehr selten und nur für kurze Zeit glücklich gewesen. Sex ist für Unverheiratete ja auch verboten, obwohl jeder Mensch Sehnsucht nach Zärtlichkeit und Angenommenwerden, auch in körperlicher Hinsicht, hat. Habe unter der „Liebe“ mehr gelitten als sonstwas und meine körperliche Sehnsucht oft verwünscht.