Ein Mensch erhält Wertschätzung und Respekt, wenn er vertrauenswürdig ist, wenn man sich durch seine Nähe ermutigt und beschenkt fühlt, wenn man sich an seinem guten Beispiel orientiert, und er auf diese Weise einen guten, segenreichen Einfluss sogar auf Menschen ausübt, die ihm selbst nie begegnet sind.
Für die Ehre Gottes kann nur die Wirksamkeit und Zuverlässigkeit der Errettung zeugen. (Jes 53,11 ff / Eph 1,4 ff) Jesus verspricht dem Gläubigen, dass sein Heil beständig ist. „Sie werden niemals umkommen und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“ (Joh 10,28) Eine schwache oder halbherzige Errettung würde Gottes Ehre abträglich sein. Er stünde da als jemand, der den Mund zu voll nimmt, „der einen Turm baut„, aber nicht die Mittel hat, das Werk zum Abschluss zu führen„. (Luk 14,28) Paulus ist gewiss, dass Gott, der in seinen Mitchristen in Philippi „das gute Werk angefangen hat, es auch zu einem guten Ende bringen wird„. (Phil 1,6) Jesus trägt deshalb den Ehrentitel „Begründer und Vollender des Glaubens.“ (Hebr 12,2) Die Geschichte des Jona zeigt, dass Gott sogar noch vergibt, wo das Gericht bereits beschlossen und der Zeitpunkt dafür längst festgesetzt ist. Gott hat bisweilen soviel Mitgefühl, dass Gläubige daran Anstoß nehmen. (Jona 4) Umgekehrt wird Gott kein Verdammungsurteil fällen, dass seine Gläubigen als unfair und maßlos beurteilen würden. Zu der ertappten Ehebrecherin sagte Jesus: „Hat dich niemand verdammt ? … Dann verdamme ich dich auch nicht !“ (Joh 8, 10-11)
Gott wird geehrt, indem Menschen seinen Zusagen vertrauen (Hebr 11,7), indem Menschen sich seiner Leitung anvertrauen, werden und die empfangene Liebe an anderen Menschen weitergeben (Frucht des Geistes (Joh 15,8 / Gal 5,22)).
Gott wird geehrt, indem Glaubensfreude das Leben seine Schüler („Jünger“) prägt. (Eph 1,6)
Eine verdrehte, dilettantisches Bibelverständnis vermittelt den Wahn, dass der Gläubige die Ehre Gottes mehrt:
– durch perfektionistischen Leistungsstress unter Androhung der Ungnade Gottes (“giftige Theologie“)
– durch religiöse Überheblichkeit, als ob der Gläubige, das was er hat, sich und seiner frommen Leistung zu verdanken hätte (Lk 18,11)
– durch Anfeindung und Geringschätzung von Gläubigen, die – nach eigener Einschätzung – weniger leisten
– durch Duldung von Unrecht in der “Gemeinschaft der Heiligen”
– durch Wahrung des frommen Scheins mittels frommer Propaganda und Denktabus
– durch Ehrgeiz und Ehrsucht einer Gemeindeleitung, die sich weigert, ihre Mitchristen “höher zu achten als sich selbst” (Mt 18,4 / Rö 12,10)