Liebe Brüder des Vorstandes,
Da mancher von euch wegen vielfältiger Arbeitsbelastung wenig Zeit haben wird, sich mit der zugesandten Broschüre „Liebe ohne Fairness“ näher zu befassen, möchte ich euch nunmehr die wichtigsten Erkenntnisse unserer Untersuchung auf unserem Flyer („Ist das wirklich wahr ?“) als Übersicht vorstellen.
Als ehemaliges Mitglied der Freien Ev. Telefonseelsorge Bremen, das in der praktischen Leitung tätig war, weise ich hiermit auf den schwerwiegenden Missstand hin, dass es immer wieder Gläubige gibt, die einen Mitchristen, der sie geschädigt hat, nicht verklagen, weil sie dem durch Paulus ausgesprochenen göttlichen Gebot gehorchen wollen. Diese Christen bleiben auf ihrem Schaden sitzen, weil man sich um die von Paulus geforderte innergemeindliche Schlichtung nicht angemessen kümmert. Auch wenn solche Fälle nur selten vorkommen, ist das eine schwerwiegende Verletzung der Liebesgebots sowie des Gebots mitzuleiden (1.Ko 12,26) und mitzutragen (Gal 6,2) mit zerstörischerischen Folgen für die Seelen der Beteiligten (siehe Kap. 1 unserer Broschüre „Liebe ohne Fairness“).
Die in allen Gemeinden übliche schematische Lösung, immer den Pfarrer entscheiden zu lassen, ist mit großen Risiken behaftet. Sie funktioniert so schlecht, dass Prof. Dr. Dr. Thomas Schirrmacher warnend auf die „völlige Aushöhlung des Rechtsbewusstseins“ in der christlichen Gemeinde hingewiesen hat. (Ethik, Bd.2, Neuhausen-Stuttgart, 1994, Seite 593-594)
Deswegen haben wir ein Verfahren vorgeschlagen, das erstmals konsequent auf die Bibel gegründet ist und in seiner Anwendung sehr schnell erkennen lässt, ob den Christen, die einen Streitfall schlichten, Gerechtigkeit und Fairness wirklich ein Herzensanliegen ist. Unser Vorschlag ist plausibel und selbsterklärend und braucht die Verteidigung vor der Öffentlichkeit nicht zu scheuen.
Die hauptamtlichen Brüder werden durch das bibelgemäße Verfahren ENTLASTET, da sie wegen der Befangenheitsproblematik keine schiedsrichterlichen Aufgaben mehr wahrnehmen, sondern diese eigens zu diesem Zweck gewählten Geschwistern überlassen. Entsprechend der Bedeutung dieser Aufgabe legen die Gewählten einen Amtseid ab, wie es bereits die hauptamtlichen Brüder getan haben.
Die Bibel lehrt uns, dass das, was bisher galt, schädlich sein kann, ja dass es sogar notwendig sein kann, eine jahrtausendealte ehrwürdige Tradition, wie es die mosaische Tradition war, aus geistlichen Gründen zu korrigieren. In diesem Lichte ist sicher der Einwand zu sehen, den man jetzt immer wieder hört: „Warum etwas ändern? Es war schon immer so und wir sind ganz gut damit gefahren“. In dieses „Wir“ sind die geschädigten Mitchristen, die so leichtsinnig waren, sich auf die Worte des Apostels Paulus zu verlassen, und die nun ohne Hilfe bleiben, sicher nicht einbezogen.
Wir bitten euch herzlich, dass unser Arbeitskreis den beiliegenden Flyer an eure Mitglieder ausgeben darf, damit sie sich anhand des Wortes Gottes dazu Gedanken machen können.
Es grüßt euch – im Herrn verbunden – Euer Bruder Wolf Rahn