Was tun mit dem Hebräerbrief?

Lieber Bruder Liebi,
bezüglich Ihrer Behauptung, der Hebräerbrief sei nur an Menschen gerichtet, die „nicht wiedergeboren seien“, ist hierzu ein Artikel unter https://matth2323.de/hebraeerbrief-fuer-nicht-bekehrte eingestellt worden. Wie dieser Artikel ausführt, hatten die Empfänger des Hebräerbriefes sowohl Heilsgewissheit als auch einen lebendigen Glauben, der sie ja zu dem Verzicht auf alles, was sie hatten, motivierte. Sie haben bisher nichts gesagt oder geschrieben, was diesen Beweis entkräftet. Dieselben Gedanken aber werden den von Angst gequälten Gläubigen kommen, sofern sie sorgfältig lesen. Als Hilfe bieten Sie Ihnen weiter die alte Illusion an. Und das stört Sie nicht?

Sie mahnen in Ihrem Audio-Mail Demut an! Ich kann Ihnen sagen, ich habe größten Respekt vor Menschen, die wirklich nach Wahrheit suchen, auch dann wenn sie viel kostet, auch dann wenn Einfluss und Beliebtheit dadurch aufs Spiel gesetzt wird. Hat nicht jedermann insgeheim Respekt vor dem. der einen gravierenden Fehler eingestehen kann? Ist das nicht ein Beweis von Menschenfreundlichkeit und Demut, der den Gläubigen ehrt? Und ich würde gerne auch vor Ihnen Respekt haben können, wenn Sie sich eines Besseren besinnen und der Wahrheit die Ehre geben: ja es ist tatsächlich so: der Hebräerbrief wurde an Christen mit Heilsgewissheit gerichtet.

Bisher ist es leider so: das bibeltreue Establishment sammelt Titel: Doktor, Professor, Master of Divinity, Herr Pfarrer hier und Herr Pastor dort. Und weil es so schöne Titel hat, sollen die Gläubigen dann blindlinks glauben, was sie sagen. Jesus hatte das Gegenteil gefordert: „ihr sollt euch nicht Meister oder Lehrer nennen lassen, ihr alle seid Brüder und einer ist euer Meister.“ (Mt 23,4) Ich glaube fest, dass dieser Satz inspiriert und wahr ist und unbedingt beachtet werden sollte. Würden sich alle Bibellehrer konsequent an die klare Anweisung Jesu halten, dann hätten wir eine fruchtbare und lebendige Gesprächskultur. Bei den Gläubigen, die sich heute für „bibeltreu“ halten, haben wir sie leider nicht!

Von dieser Seite kommt vorrangig Taktik. Häufiges Argument: es war schon immer so. Weil der Heräerbrief heute in der Bibel drin ist, deshalb ist er automatisch heiliggesprochen und die Diskussion um seine Kanontauglichkeit tabu. Tatsächlich ? Wäre die „Petrusoffenbarung„, die von vielen Gläubigen der frühen Kirche noch als „Gottes Wort“ eingestuft wurde, mit ihren sadistischen Höllenphantasien zufällig dringeblieben, dann würden man sich heute genauso jede Kritik an diesem Machwerk verbitten.

Ist die Demut, die Sie von mir fordern, wirklich die „Demut vor Gottes Wort“? Oder ist damit die blinde Unterwerfung unter den Meinungsdruck von Gläubigen gemeint, die über die Gewissen anderer herrschen wollen und die ihre Position nur mit krummen Touren wahren können? Die beliebteste Masche ist die Schwerhörigkeit, sich so zu stellen, als wäre nichts gesagt worden. Wer soll davor Respekt haben?

Jesus hatte seine Junger zur Qualitätsprüfung eingeladen: „wer von euch kann mir eine Sünde nachweisen!“ (Joh 8,46) Warum ist dann eine Prüfung des Hebräerbriefes nicht erlaubt? Der zudem unter dem Verdacht steht, sich schwer an Gläubigen zu versündigen durch Verführung zur Werkgerechtigkeit und durch seelische Erpressung? Warum sollen Gläubige verpflichtet sein, hier wegzuschauen? Es geht hier doch nicht um unchristliche Kritik, um die Herabwürdigung von Gottes Wort, sondern um seelsorgerliche Verantwortung! Deswegen bitte ich Sie: prüfen Sie die einzelnen Punkte in der Übersicht (https://matth2323.de/risiko-hebraeerbrief/) bitte nach, ob sie zutreffen oder nicht.

Artikel aktualisiert am 07.05.2022

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