„Theo-Lügie“

Was ist das bloß für ein Aufsatz zum Thema „Lüge“, den ein Prof. Dr. theol. auf der Website des Institut für Ethik und Werte im Internet bereitstellt!

Zum Gruseln!

O ja, an Weitblick fehlt es nicht. Er kommt auf fast alles zu sprechen:  Wahlversprechen, Doping, Werbung, Fake-News, falsche Steuererklärung, fadenscheinige Ausreden, Übertreibungen, Hochstapelei, Plagiate, Fälschungen, Lebenslügen, Meineid, gebrochenes Versprechen, ja sogar die Höflichkeitsfloskeln, der Aprilscherz und die Ironie sowie der Baron von Münchhausen und Pinocchio werden nicht vergessen.

So ausführlich ist die Liste, dass ins Auge springt, wer hier vergessen worden ist. Ist über die Zunft, zu der der Autor selbst gehört, hier wirklich nicht viel zu sagen?

Quasi als Feigenblatt wird doch noch ein Theologe, der alte Chrysostomus, erwähnt, der die Lüge gutheißt, wenn sie mit „guten Absichten“ verbunden ist. Eine belanglose Einzelerscheinung?

Was ist denn mit den vielen Theologen, die keine Überprüfung ihrer Theologie erlauben, die verhindern, dass gute Argumente bekannt werden, die ihre Schüler abschotten und manipulieren, um aus ihnen geistige Klone ihrer selbst zu machen? Theologen, bei denen man von vornherein weiß, dass sie auf Briefe, die über Risiken ihrer Theologie aufklären, und auf Schadensberichte partout nicht reagieren werden.

Wer genau hinsieht, stellt fest: eine Theologie, die manipuliert und bevormundet, ist giftig. Zu ihr gehört die Lüge wie das Wasser zur Ente. Es ist eine „Heidenarbeit“, Lüge und Wahrheit zu trennen.

Deshalb wäre die Bezeichnung „Theo-Lügie“ weitaus treffender.

Da müssen wir nicht erst den Ruf „Gott will es“ bemühen, der durch die Jahrhunderte zahllose Gläubige in die Massaker der Kreuzzüge gerufen hat. Der Missbrauch mit dieser Parole hat sich in einflussreichen „rechtgläubigen“ Institutionen bis heute bestens bewährt. Bestens, weil eben diese Parole das Gewissen so effizient blind und taub macht für das Unrecht, das sich Fromme mit einer monopolistischen Geschäftsidee leisten.

Wo findet man beispielsweise bibeltreue Theologen, die sich ehrlich zur Widersprüchlichkeit biblischer Aussagen zum göttlichen Charakter und zu den gesundheitlichen und sozialen Nebenwirkungen einer unreflektierten Höllentheologie äußern?

Bis heute werden sensible Menschen damit für ihr Leben geschädigt (Broschüren!) – und es stört niemanden.

Dabei gibt es in der Tat eine bibeltreue Lösung für dieses Problem, die niemandem den Verlust seines Glaubens an Gott zumutet, ein längst überfälliges „Update“ sozusagen (www.matth2323.de/bibeltreue-update/), doch dieses darf den Studenten bis heute nicht vorgestellt werden, denn es ist hilfreicher und ehrlicher als die alte Sicht und stört deshalb beim Geldverdienen.

Religiöses Selbstbestimmungsrecht auf der Basis aller relevanten Informationen? Ein Unding in solchen Institutionen!

Selbstredend blüht dann der Machtmissbrauch auch in vielen christlichen Gemeinden, da die Gläubigen nicht über manipulative Tricks aufgeklärt werden können  – die man ja selbst dringend braucht ! – und deshalb gar nicht die Fähigkeiten entwickeln, sich dagegen zu wehren.

Das ist der fromme Sumpf – im „Gewissen“ gerechtfertigt durch die „guten Absichten“ – wie es der alte Chrysostomus empfahl. Und gut ist, was mir selber nützt, was mir Einfluss, Einkommen und Anerkennung durch die Institution beschert, kurz meinen Lebensstandard garantiert.

„Der beste aller Zwecke – rat mal, was das ist?“ so würde „Karlsson vom Dach“ fragen – der kleine dicke Egomane mit den kurzen Beinen, der in den Romanen der Astrid Lindgren die Kinder mit seinen abstrusen Belehrungen beeindruckt.

 

Artikel aktualisiert am 25.04.2018

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