Massenmord-Bericht entschärft?


Der folgende Gedankenaustausch fand mit einem hochrangigen Dozenten eines renommierten evangelikalen Instituts statt, das Prediger und Seelsorger auf der Grundlage eines buchstabenorientierten Bibelverständnisses (irrtumslose Bibel) ausbildet. Es ging um die Frage, inwieweit biblische Problemtexte wie den Genozidbefehl  (4.Mo 31,17 ff) und das Verstümmelungsgebot (5.Mo 25,12) des Mose durch bessere Erklärung entschärft werden können, da die bei manchen Gläubigen eine so beängstigende, extrem negative Gottesvorstellung fördern, dass für sie die Botschaft „Gott ist Liebe“ (1.Joh 4,8) nahezu bedeutungslos wird.

Bei vielen Gläubigen, die solche Bibelstellen ignorieren bzw verdrängen können, verschlechtert sich ihr Gottesbild nicht. Sie können die Beantwortung der Frage auf später verschieben.

Wie aber kann man Gläubigen helfen, die die Lösung nicht auf später verschieben können, weil diese Problemtexte die negativ zweideutige Vorstellung eines Gottes entstehen lassen, der häufig liebevoll, aber gelegentlich auch bösartig an Menschen handelt?

Eins ist klar: Hilfreich ist nicht die „Lösung“, die die materialistische („liberale“) Theologie vorgeschlagen hat: nämlich alles in der Heiligen Schrift zu bezweifeln und die allmähliche Auflösung ihrer Autorität und des Glaubens hinzunehmen.

Wenn der Gläubige die von Jesus gesetzten Prioritäten respektiert (prioritätenorientiertes Schriftverständnis), dann kann er diese verstörenden Schriftstellen, die ja auch Jesus kannte, angemessen als „Impfstoffe“ einordnen, die eine „allergische Reaktion“ auslösen und zu einer kritischen Beurteilung im Sinne Jesu führen sollen, . Dadurch wird sein Glaube nicht schwächer, sondern stärker.

Diesen Lösungsweg wollte ich dem Dozenten vorschlagen. Doch leider ging er darauf gar nicht ein.

Der Dozent hat selbst keinen zusammenhängenden Brief geschrieben, sondern in meine Mails kurze Bemerkungen hineingetippt und sie mir so zurückgeschickt. Meine Briefe werden deshalb zweimal abgedruckt: jeweils mit diesen Einschüben (in roter Farbe) und ohne sie. (Namen und Details, aus denen Rückschlüsse auf die Person gezogen werden können, wurden entfernt.)

Das theologische Niveau dieser Kommentare ist frustrierend: sie zeigen einen sehr oberflächlichen Umgang mit Details, die nicht in die eigene Sicht passen. Das unfaire Verhalten ist geradezu ein typisches Beispiel für den sogenannten „Semmelweiß-Reflex„.

Noch erschreckender ist das äußerst geringe mitmenschliche, seelsorgerliche Niveau.  Das Leid der betroffenen Mitchristen interessiert ihn überhaupt nicht. Das ist die eigentliche Not. Und es ist abstoßend: das aalglatte Geschwätz. Ein Griff ins Klo!

Es ist sehr wahrscheinlich, dass auch andere Ausbildungsstätten dieser Art in Fragen zum Schriftverständnis ähnlich denken und argumentieren und uns deshalb vorsichtshalber auf unsere gut begründeten Anfragen nicht antworten. Es wäre doch eine gute Werbung für das Institut, wenn man gute Antworten hat. Aber hartnäckiges Schweigen?

Jede Mail macht es deutlicher: Unehrlichkeit und Unfairness im Argumentieren stört nicht. Beides sind offenbar notwendige Bestandteile in einem obskuren Denksystem.

Wie passt das zu Eph 4,24-25? Darf man das noch fragen?

„Ziehet den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit. Darum leget die Lüge ab und redet die Wahrheit, jeder mit seinem Nächsten, weil wir untereinander Glieder an ein und demselben Leib sind.“

Sollten wir uns nicht auch fragen: Kann man in dieser Geisteshaltung wirklich Gemeindeleiter und Mitarbeiter auf den Dienst der „SEELSORGE“ (!) vorbereiten? Wieviel hat das noch mit der Gesinnung Christi, mit dem Heiligen Geist, mit der Liebe zu Brüdern zu tun ? Was für eine Art „Glaubenssicherheit“ soll hier vermittelt werden? Sollten Gläubige wirklich aus dieser trüben Quelle schöpfen?

Nun die Mails:

1a. Mein erster Brief an den Dozenten: (…die Verharmlosung von Paul Copan taugt nichts…)

1b. Die erste Antwort: rote Kommentarzeilen im Brief: (…Gottes hat immer gute Absichten…)

2a. Mein zweiter Brief an den Dozenten: (…Barmherzigkeit ist das wichtigste Gebot…)

2b. Die zweite Antwort: wieder rote Kommentarzeilen im Brief: (…nein, sondern einen Gott zu lieben, der das Böse hart bestraft …)

2c. Einige Überlegungen zur Verharmlosung des Verstümmelungsgebots (Jerome Walsh), die ich Dozent X nicht mitgeteilt habe: (… irrelevantes Material …)

3a. Mein dritter Brief an den Dozenten: .(..ein alternatives Denkmodell könnte manchen Gläubigen vor Verzweiflung schützen…)

3b. Letztes kurzes Antwortmail des Dozenten: Abrupte Beendigung des Kontaktes:

3c. Kurze Auswertung des Briefwechsels

1a.  Mein erster Brief an Dozent Herrn X. vom 8.3.16

lieber Bruder X,
ich habe mir das von Ihnen empfohlene Buch von Copan (is God a moral monster) kommen lassen. Im Kapitel 9 (Barbarism, Crude Laws) habe ich nirgends einen Kommentar zum Händeabhacken bei Frauen (5.Mo 25,12) gefunden. Wo finde ich dazu einen Kommentar ? Habe ich etwas übersehen ?

Die Argumentation von Copan, Genozidbefehle sei „archaische Rhetorik“ ist schwer nachvollziehbar. In 4.Mo 31,17 ff werden detaillierte Anweisungen gegeben: „alle männlichen Kinder und verheirateten Frauen töten.“ Mose ist zornig, weil die Israeliten das nicht genau ausgeführt haben.

Warum sagt ihm niemand: reg dich nicht auf! Das ist doch Rhetorik, nicht ernstgemeint ? Wozu also die Aufregung ?

Ist es nicht wieder das altbekannte Manöver ? Die schwierigsten Fälle werden ausgeblendet, und der Suchende mit 100.000 zweitrangigen Lösungen zugeschüttet. Da blieben trotz Vertilgungsbefehl vielleicht 70-80% der Frauen und Kinder übrig … Na und ? Sind „nur“  100 Kinder, deren Hirn man an die Wand schmettert, etwa keine Menschen, die Gott liebt ?

Ist das eine  SERIÖSE  Arbeitsweise ?

Sicher hilft das Buch von Copan, viele Einzelfälle differenzierter zu sehen. Dass Gott im AT auch mit vielen liebenswürdigen Seiten gezeigt wird, ist ja – was mich betrifft – unbestritten.

Und doch bleibt genau das Problem, das ich angesprochen hatte, ungelöst: der widersprüchliche Charakter Gottes, die Missachtung der eigenen und sinnvollen Schutzgesetze…

Was Sie mir am Ende des Gespräches sagten, „das Gesetzesverfahren sei so kompliziert gewesen, dass Händeabhacken so gut wie nie praktiziert worden wäre“ das ist doch bei genauerem Hinsehen – Verzeihung – unsachlich. Mir fiel auf der Rückfahrt nach …. die Geschichte von Naboth und Ahab ein. Ratz fatz war der Kopf ab. So schnell geht das.

Wenn Menschen schlecht und z.T. sehr dumm sind, wie kann man sich dann auf den Schutz eines (übrigens nirgends beschriebenen) Verfahrens, einer Art StPO, verlassen ? Zweifellos können Menschen etwas lernen, doch was lernen sie durch sinnlos brutale Gesetze ? Der unerlässliche Schutz ist die pädagogische Wirkung des Gesetzes, seine Überzeugungskraft, und die wird durch bluttriefende, unverständlich grausame Regelungen nur sabotiert.

Glauben Sie wirklich, die Kirchengeschichte hätte einen so blutigen Verlauf genommen, wenn die Bibel mit dem NT begonnen hätte ?

Dies sollte Grund genug sein, einmal offen und ehrlich über alternative Inspirationsmodelle zu sprechen, die ebenfalls Distanz zu glaubenszerstörender Bibelkritik halten. (www.matth2323.de/bibeltreue-update) Das ist doch unser beider Anliegen !

Oder unterstellen Sie mir eine vakuumöse Sicht wie die von Uta Ranke-Heinemann oder diversen Bultmännern ?

Zur Zuverlässigkeit der Bibel gibt es einen Artikel in „https://matth2323.de/autoritaet-der-bibel-unbezweifelbar/

Ich lade Sie ein, uns zu kommentieren und zu verbessern ! Ihr Kommentar wird abgedruckt! Diese Ehrlichkeit, Alternativen zu diskutieren, lassen bibeltreue Institute wie … leider bisher vermissen.

Sie verletzen damit das Prinzip ehrlicher Augenzeugenschaft (1.Joh 1,1) und folgen stattdessen dem „Gesetz der 50 Jährigen“ (http:// www.matth2323.de/gesetz-der-50-jaehrigen), was zweifellos der eigenen Karriere zugute kommt.

Ich werde mich freuen, wenn wir uns noch weiter austauschen könnten.

Lieben Gruß ihr Bruder C. Rahn

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1b.   Die erste Antwort von Dozent Herrn X

Als Antwort wurde mir mein Brief von Dozent X zurückgeschickt. Er hatte seine Bemerkungen zwischen die Zeilen getippt (hier rot markiert).

Betreff: Re: Fragen zu Copan, is God a moral monster

Lieber Herr Rahn,

danke für Ihre Anfrage.

(das ist jetzt wieder mein Text: …) ….

Die Argumentation, Genozidbefehle sei „archaische Rhetorik“ ist schwer nachvollziehbar. In 4.Mo 31,17 ff werden detailierte Anweisungen gegeben: „alle männlichen Kinder und verheirateten Frauen töten.“ Mose ist zornig, weil die Israeliten das nicht genau ausgeführt haben. Warum sagt ihm niemand: reg dich nicht auf! Das ist doch Rhetorik, nicht ernstgemeint? Wozu also die Aufregung ?

Ist es nicht wieder das altbekannte Manöver ? die schwierigsten Fälle werden ausgeblendet, und der Suchende mit 100.000 zweitrangigen Lösungen zugeschüttet. Da blieben trotz Vertilgungsbefehl vielleicht 70-80% der Frauen und Kinder übrig … Na und ? Sind „nur“  100 Kinder, deren Hirn man an die Wand schmettert, etwa keine Menschen, die Gott liebt ?

Ist das eine SERIÖSE  Arbeitsweise ?

Da gebe ich Ihnen recht. In diesem Teil ist Conan schwach.

Und doch bleibt genau das Problem, das ich angesprochen hatte, ungelöst:
der widersprüchliche Charakter Gottes, die Missachtung der eigenen und sinnvollen Schutzgesetze… Was Sie mir am Ende des Gespräches sagten, „das Gesetzesverfahren sei so kompliziert gewesen, dass Händeabhacken so gut wie nie praktiziert worden wäre“ das ist doch bei genauerem Hinsehen – Verzeihung – unsachlich. Mir fiel auf der Rückfahrt nach …. die Geschichte von Naboth und Ahab ein. Ratz fatz war der Kopf ab. So schnell geht das.

Das habe ich nie bestritten.

Ich habe mir mal die Stelle in 5Mo 25,13 angeschaut. Kurz dazu:

a) Das ist m.W. das einzige mosaische Gesetz, dass das Abhacken einer Hand fordert. In den umliegenden Völkern waren solche Gesetze verbreitet.

b) Worum geht es? Die Frau versucht beim Streit der Männer den einen (wohl den Gegner ihres Mannes) zu kastrieren. Als Strafe soll die Hand abgehackt werden.

Kann es nicht sein, dass Gottes Anliegen hier ist, das Leben zu schützen? Er will die Zeugungsfähigkeit des Mannes schützen, also das potentielle Leben. Es lohnte sich gewiss, in den jüdischen Quellen mal zu schauen, ob es Beispiele dazu gibt, dass diese Strafe praktiziert wurde. Die Intention ist wahrscheinlich. Tut das ja nicht, damit auch durch einen Unfall ein Mann nicht kastriert wird.

Wenn Menschen schlecht und z.T. sehr dumm sind, wie kann man sich dann auf den Schutz eines (übrigens nirgends beschriebenen) Verfahrens, einer Art StPO, verlassen ? Zweifellos können Menschen etwas lernen, doch was lernen sie durch sinnlos brutale Gesetze? Der unerlässliche Schutz ist die pädagogische Wirkung des Gesetzes, seine Überzeugungskraft, und die wird durch bluttriefende, unverständlich grausame Regelungen nur sabotiert.

Siehe oben.

Glauben Sie wirklich, die Kirchengeschichte hätte einen so blutigen Verlauf genommen, wenn die Bibel mit dem NT begonnen hätte ?

Ja, das glaube ich.

Dies sollte Grund genug sein, einmal offen und ehrlich über alternative Inspirationsmodelle zu sprechen, die ebenfalls Distanz zu glaubenszerstörender Bibelkritik halten. (www.matth2323.de/bibeltreue-update) Das ist doch unser beider Anliegen ! Oder unterstellen Sie mir eine vakuumöse Sicht wie die von Uta Ranke-Heinemann oder diversen Bultmännern ?

Ich unterstelle gar nichts. Ich glaube aber, dass der Versuch, verschiedene Quellenebenen in der Bibel aus zu machen und einige davon auszusortieren, zum Scheitern verurteilt ist. Jemand, der das in den letzten Jahren versucht hat, ist Siegfried Zimmer. Er will die Bibel von Jesus her kritisieren und nur das als authentisch annehmen, was vor dem Geist Jesu (vor der Liebe) bestehen kann. Das wird nicht funktionieren.

Liebe Grüße, X

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2a.     Mein zweiter Brief an Dozent Herrn X vom 9.3.16

lieber Bruder X

Sie schreiben mir, dass Prof.Siegfried Zimmer „nur das anzunehmen will , was vor dem Geist Jesu (der Liebe) bestehen kann“ und behaupten: „Das wird nicht funktionieren…“

Was genau funktioniert nicht ? Ich denke, dass Jesus genau das und nichts anderes von jedem seiner Jünger erwartet !

Barmherzigkeit ist für Jesus das wichtigste Gebot! (Mt 23,23) Es gibt kein wichtigeres.

Auch die Aufgabe, „verschiedene Quellenebenen in der Bibel zu identifizieren„, funktioniere nicht, schreiben Sie, lieber Bruder.

Ich meine: diese Aufgabe ist dem Bibelleser überhaupt nicht gestellt. Das ist eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Theologen, die mit müßigen Fragen viel Zeit verplempern. Theologen werfen müßige Probleme auf, Theologen verschwenden daran Arbeitskraft, Theologen sehen ein, dass das Wühlen in Büchern und Theorien wenig gebracht hat. Na und ?

Was hat das mit dem Bibelstudium des Gläubigen zu tun ? Nichts !

Wichtig für ihn ist aber der Schutz seines Gewissens und die Freiheit vom Zwang, sich an Ordnungen anzupassen, die destruktiv und zersetzend hinsichtlich der Wahrnehmung des göttlichen Charakters wirken. Es geht um die notwendige Freiheit zum Denken und Prüfen, die nicht durch ideologische Vorgaben eingeengt werden darf, schon gar nicht, indem man sein Bemühen, auf der Basis von Mt 23,23 widerspruchsfrei und ehrlich zu argumentieren, mit der Behauptung durchkreuzt, er würde sich damit über die Heilige Schrift stellen. Sollen wir das wirklich glauben, dass in erster Linie bei prüfenden Gläubigen der Verstand durch Sünde verfinstert sei, bei linientreuen  Theologen jedoch nicht ?

Ich möchte das bezweifeln und stelle hiermit die Gegenthese auf, dass das Denken linientreuer Theologen nicht selten durch Vorteile, Pfründe und lukrative Posten verzerrt ist, die als Belohnung für die Anpassung an die Sichtweise des von ihnen präferierten Instituts gewährt werden.

Prüfen allein an den Maßstäben Mt 23,23 (Bibeltreue Update 2.0) ist keine Anmaßung, sondern Handeln im Sinne Jesu.

Nur damit kommt man zu widerspruchsfreien Ergebnissen, zu ehrlicher Rechenschaft und zu einem unverbogenen Gewissen.

Machen Sie sich doch bitte einmal die Mühe, Vor- und Nachteile beider Inspirationsmodelle zu vergleichen. (www.matth2323.de/modelle) Bei der Irrtumslosigkeitsdoktrin findet sich viel mehr und schwerer Wiegendes, was „nicht richtig funktioniert„. Teilen Sie mir ruhig ihre Widerlegung der einzelnen Punkte mit !

Wieviele Gläubige quälen sich mit einem widersprüchlichen Gottesbild herum, sitzen deswegen in der Psychiatrie, haben ihr Leben lang Depression und Angst. Ich habe es selbst jahrelang erleiden müssen. Hat es Zweck, Sie nochmal auf diese Frucht einer widersprüchlichen Theologie hinzuweisen, die unfähig ist, über die Schwächen der eigenen Argumentation nachzudenken ?

Das ist die Frage, die zu klären ist: WIE ist Gott ! Ist sie denn nun geklärt ?

Ihr Kronzeuge Copan ist nicht „schwach„, Ihre Bewertung seiner Leistung ist schwach!

Copan hat die Frage NICHT geklärt ! Auch wenn er viel Material zum Thema zusammengetragen hat. Warum geben Sie es nicht zu ? Resultat: Gott wird weiterhin mit einem fragwürdigen Charakter assoziiert bleiben, weil er angeblich befohlen habe, dass männliche Kinder und alle was weiblich und verheiratet ist (das waren entsprechend damaligem Heiratsalter durchaus auch 14 jährige Frauen), abzuschlachten ist.

So muss die Antwort auf seinen Buchtitel „Is God a moral monster“ lauten: „Ja, in der Tat, nämlich für diejenigen Kinder und Jugendliche, die Opfer seiner Ausrottungsbefehle wurden.“ Und da Jesus Gott ist, trifft diese Charkterisierung auch auf ihn zu.

Dieses Problem verharmlosen Sie.

Copan ist an dieser Stelle schwach“, schreiben Sie, lieber Bruder, als ob Paul Copan das Problem wäre. Ist das Problem nun Copan, oder „Gott“, wie Sie ihn definieren, und seine angeblichen Befehle?

Und das ist genau der Punkt, den ich meine. Sie weichen aus, und wollen von der verheerenden Wirkung auf die Vertrauenswürdigkeit Gottes bei manchen Gläubigen und vielen Nichtchristen nichts wissen. Die grauenvolle Seelennot der Geschwister ist offenbar deren Privatproblem.

…. Nun zu 5Mo 25,13 (der Frau die Hände abhacken): auch hier wieder ein Verharmlosungsvorgang. Fällt Ihnen das wirklich nicht auf?

Die Bibelstelle redet nicht vom „Kastrieren„, wie Sie schreiben, sondern vom bloßen Ergreifen. Das ist ein Unterschied! Zum ersten wird nicht der Notstand berücksichtigt: Der schwächere Mann kann in Gefahr des Todes oder schwerer körperlichen Verletzung stehen (was durchaus Zeugungsunfähigkeit implizieren kann, insbesondere wenn ihn der männliche Gegner in die Hoden tritt), sodass er nur auf diese Weise gerettet werden kann, dass die Frau den Gegner an der empfindlichsten Stelle packt.

Zum zweiten wird das Ergebnis nicht abgewartet. Das wäre doch leicht möglich. Wenn sich nach etlicher Zeit herausstellen sollte, dass die Zeugungsfähigkeit zerstört worden ist, besteht ja immer noch die Möglichkeit, eine schwere Strafe zu verhängen. Die braucht auch gar nicht so schwer auszufallen, wenn schon etliche Kinder gezeugt worden sind und der Schaden relativ gering ist. Ging es ohne Schaden ab, wozu soll man dann der Frau die Hand abhacken ? Falls sie nicht an der schweren Verwundung stirbt, wird sie ihr Leben lang als erbarmungswürdiger Krüppel fristen. Das ist doch völlig unverhältnismäßig!

Diese Überlegungen sind doch ganz naheliegend. Sie denken ihr Argument mit einer eventuellen „Kastration“ nicht zu Ende, (sodass der Schluss naheliegt, dass Sie darüber am besten gar nicht tiefer nachdenken wollen, sondern zur „bewährten“ Methode der Verdrängung greifen) und merken deshalb nicht, dass wir hier zum selben Resultat kommen wie bei Paul Copan: Gottes Charakter bleibt weiterhin mit sinnloser Grausamkeit assoziiert und fragwürdig.

Können Sie das nicht verstehen und zugeben ?

Es bleibt eigentlich nur eins übrig als Begründung: ein abstruser, irrationaler und sexistischer Reinheitswahn. Männer dürfen Frauen begrapschen soviel sie wollen (und dass tun sie in der orientalischen Kultur auch ausgiebig und kommen gar nicht auf die Idee, dass das falsch sein könnte – woher sollte diese Einsicht auch kommen ?) Falls es eine Frau versucht: Hand ab ! Damit man die Sau sofort an der fehlenden Hand erkennt!

Das soll nun „vorbildlich und weise“ sein ? (Die „Vorbild“-Funktion des Gesetzes betont 5.Mo 4,6)

Gerade das AT zeigt uns, dass die Männer ein Vielfaches an sexueller Unreinheit praktizieren als es Frauen tun.

Was soll denn die wohltuende pädagogische Wirkung dieses Gesetzes sein? ALLE Schrift ist nützlich zur Erziehung in der Gerechtigkeit! (2.Tim 3,16) ALLE Schrift, das heißt: auch diese Befehle. Das erklären Sie mir doch, lieber Bruder …

Ah ich weiß schon: wir lernen hier, dass wir auf Kommando den durchsichtigsten Blödsinn für heilig und gesund halten müssen…

Das hält Jesus für wertvoll und „vorbildlich“ ? Glauben Sie das im Ernst ?

Wie oft hat man denn dem Zeugnis der Geschichte entnehmen können, dass eine durch gedankenlosen Kadavergehorsam gerechtfertigte Brutalität segensreiche Früchte trägt ?

Ist es nicht vielmehr so, dass wir alle eher Respekt vor Persönlichkeiten haben, die sinnloser Brutalität mit hohem Einsatz entgegengetreten sind und sie abgeschafft haben ?

Vorschriften wie das Händeabhacken und Kinderzerschmettern gehören abgeschafft! Sie gehören auch nicht ins Wort Gottes. Es sind Fremdkörper. Wie sie da hineingekommen sind, das festzustellen, ist nicht die Aufgabe des Gläubigen. Das wird schwerlich jemand herausfinden. Es bleibt Spekulation.

Diese Tatsache erspart dem Gläubigen nicht die Pflicht, die Unvereinbarkeit solcher Aussagen mit dem Charakter Jesu Christi festzustellen: Gott ist Licht. In ihm ist keine Finsternis. Das schafft die Grundlage für tiefes Vertrauen.

Das habe ich selbst und andere Gläubige so erlebt, denen auf diese Weise aus seelsorgerlicher Not geholfen wurde. Ist das nicht Grund genug, in Ihrem Institut eine alternatives Inspirationsmodell vorzustellen, dass mit Hilfe der „geistlichen Disziplin“ (www.matth2323.de/geistliche-disziplin) effizient und überzeugend begründet Distanz zu glaubenszerstörender Bibelkritik hält?

Sie und ihre Kollegen können auf unserer Website ihre Kritik ausführlich anbringen und uns Denkfehler nachweisen. Ihre Kommentare werden auf jeden Fall abgedruckt – auch wenn Ihre Argumente besser sein sollten als unsere.

Es würde mich freuen, wenn Sie dasselbe auch auf Ihrer Website… erlauben würden, sodass es zu einem ehrlichen Wettbewerb der Argumente kommt.

Mit freundlichem Gruß
Christian Rahn

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2b.   Die zweite Antwort des Dozenten Herrn X.

Lieber  Bruder Rahn

ich bin wieder zu Hause und kann endlich antworten. Danke für Ihre Geduld!

(Es folgt wieder mein eigener Text, den Dozent X mit eingeschobenen Sätzen kommentiert: hier rot markiert)

Sie schreiben mir, dass Prof.Siegfried Zimmer „nur das anzunehmen will , was vor dem Geist Jesu (der Liebe) bestehen kann“ und behaupten: „Das wird nicht funktionieren…“ Was genau funktioniert nicht ? Ich denke, dass Jesus genau das und nichts anderes von jedem seiner Jünger erwartet !

Nun, der Jesus, von dem Prof. Zimmer das AT her kritisiert, ist eine Erfindung. Er geht so weit, dass er meint, nicht alle Herrenworte können von Jesus selbst stammen, sondern sind ihm untergeschoben worden. Es bleibt der Jesus, den er sich wünscht und von dem her dann seine Kritik vollzieht. So ähnlich hat das Nietzsche auch gemacht. Vergeblich.

Barmherzigkeit ist für Jesus das wichtigste Gebot! (Mt 23,23) Es gibt kein wichtigeres.

Das kann ich nicht bestätigen. Das höchste Gebot ist laut Mt 22,36ff:

„Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz?  Jesus aber antwortete ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt« (5.Mose 6,5).  Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3.Mose 19,18). In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“

Auch die Aufgabe, „verschiedene Quellenebenen in der Bibel zu identifizieren„, funktioniere nicht, schreiben Sie, lieber Bruder.

Ich meine: diese Aufgabe ist dem Bibelleser überhaupt nicht gestellt. Das ist eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Theologen, die mit müßigen Fragen viel Zeit verplempern. Theologen werfen müßige Probleme auf, Theologen verschwenden daran Arbeitskraft, Theologen sehen ein, dass das Wühlen in Büchern und Theorien wenig gebracht hat. Na und ?

Was hat das mit dem Bibelstudium des Gläubigen zu tun ? Nichts !

Wichtig für ihn ist aber der Schutz seines Gewissens und die Freiheit vom Zwang, sich an Ordnungen anzupassen, die destruktiv und zersetzend hinsichtlich der Wahrnehmung des göttlichen Charakters wirken. Es geht um die notwendige Freiheit zum Denken und Prüfen, die nicht durch ideologische Vorgaben eingeengt werden darf, schon gar nicht, indem man sein Bemühen, auf der Basis von Mt 23,23 widerspruchsfrei und ehrlich zu argumentieren, mit der Behauptung durchkreuzt, er würde sich damit über die Heilige Schrift stellen. Sollen wir das wirklich glauben, dass in erster Linie bei prüfenden Gläubigen der Verstand durch Sünde verfinstert sei, bei linientreuen  Theologen jedoch nicht ?

Keine Einwände.

Ich möchte das bezweifeln und stelle hiermit die Gegenthese auf, dass das Denken linientreuer Theologen nicht selten durch Vorteile, Pfründe und lukrative Posten verzerrt ist, die als Belohnung für die Anpassung an die Sichtweise des von ihnen präferierten Instituts gewährt werden.

Das ist leider oft der Fall.

Prüfen allein an den Maßstäben Mt 23,23 (Bibeltreue Update 2.0) ist keine Anmaßung, sondern Handeln im Sinne Jesu.

Nur damit kommt man zu widerspruchsfreien Ergebnissen, zu ehrlicher Rechenschaft und zu einem unverbogenen Gewissen.

Machen Sie sich doch bitte einmal die Mühe, Vor- und Nachteile beider Inspirationsmodelle zu vergleichen. (www.matth2323.de/modelle) Bei der Irrtumslosigkeitsdoktrin findet sich viel mehr und schwerer Wiegendes, was „nicht richtig funktioniert„. Teilen Sie mir ruhig ihre Widerlegung der einzelnen Punkte mit !

Dafür fehlt mir die Zeit.

Wie viele Gläubige quälen sich mit einem widersprüchlichen Gottesbild herum, sitzen deswegen in der Psychiatrie, haben ihr Leben lang Depression und Angst. Ich habe es selbst jahrelang erleiden müssen. Hat es Zweck, Sie nochmal auf diese Frucht einer widersprüchlichen Theologie hinzuweisen, die unfähig ist, über die Schwächen der eigenen Argumentation nachzudenken ?

Das ist die Frage, die zu klären ist: WIE ist Gott ! Ist sie denn nun geklärt ?

Es tut mir leid, dass Sie das erleiden mussten. Es muss nicht notwendig die Frucht eine widerspruchsvollen Theologie sein. Ich glaube im Gegenteil, dass es keinen besseren Trost als den unter dem Kreuz gibt.

Ihr Kronzeuge Copan ist nicht „schwach„, Ihre Bewertung seiner Leistung ist schwach! Copan hat die Frage NICHT geklärt ! Auch wenn er viel Material zum Thema zusammengetragen hat. Warum geben Sie es nicht zu ?

Resultat: Gott wird weiterhin mit einem fragwürdigen Charakter assoziiert bleiben, weil er angeblich befohlen habe, dass männliche Kinder und alle was weiblich und verheiratet ist (das waren entsprechend damaligem Heiratsalter durchaus auch 14 jährige Frauen), abzuschlachten ist.

So muss die Antwort auf seinen Buchtitel „Is God a moral monster“ lauten: „Ja, in der Tat, nämlich für diejenigen Kinder und Jugendliche, die Opfer seiner Ausrottungsbefehle wurden.“ Und da Jesus Gott ist, trifft diese Charkterisierung auch auf ihn zu. Dieses Problem verharmlosen Sie.

Das sehe ich anders. Gott ist Schöpfer und er hat das Recht, Sünder zu verurteilen und zu strafen. Tatsächlich wird Jesus selbst das Endgericht halten.

Copan ist an dieser Stelle schwach„, schreiben Sie, lieber Bruder, als ob Paul Copan das Problem wäre.

Ist das Problem nun Copan, oder „Gott“, wie Sie ihn definieren, und seine angeblichen Befehle?

An dieser Stelle ist Copan, wie ich geschrieben habe, mit seinem Argument nicht überzeugend.

Und das ist genau der Punkt, den ich meine. Sie weichen aus, und wollen von der verheerenden Wirkung auf die Vertrauenswürdigkeit Gottes bei manchen Gläubigen und vielen Nichtchristen nichts wissen. Die grauenvolle Seelennot der Geschwister ist offenbar deren Privatproblem.

Mein Anliegen ist es, die ganze Schrift und den Menschen ernst zu nehmen.

….. Nun zu 5.Mo 25,13 (der Frau die Hände abhacken): auch hier wieder ein Verharmlosungsvorgang. Fällt Ihnen das wirklich nicht auf?

Die Bibelstelle redet nicht vom „Kastrieren„, wie Sie schreiben, sondern vom bloßen Ergreifen. Das ist ein Unterschied!

Meines Erachtens ist das Kastrieren, nicht das Berühren, gemeint.

Zum ersten wird nicht der Notstand berücksichtigt: Der schwächere Mann kann in Gefahr des Todes oder schwerer körperlichen Verletzung stehen (was durchaus Zeugungsunfähigkeit implizieren kann, insbesondere wenn ihn der männliche Gegner in die Hoden tritt), sodass er nur auf diese Weise gerettet werden kann, dass die Frau den Gegner an der empfindlichsten Stelle packt. Zum zweiten wird das Ergebnis nicht abgewartet. Das wäre doch leicht möglich. Wenn sich nach etlicher Zeit herausstellen sollte, dass die Zeugungsfähigkeit zerstört worden ist, besteht ja immer noch die Möglichkeit, eine schwere Strafe zu verhängen. Die braucht auch gar nicht so schwer auszufallen, wenn schon etliche Kinder gezeugt worden sind und der Schaden relativ gering ist.

Ging es ohne Schaden ab, wozu soll man dann der Frau die Hand abhacken ? Falls sie nicht an der schweren Verwundung stirbt, wird sie ihr Leben lang als erbarmungswürdiger Krüppel fristen. Das ist doch völlig unverhältnismäßig!

Es ist eine drastische Warnung. Es wäre mal interessant, eine religionsgeschichtliche Studie dazu vorzunehmen. Ich vermute, dass im Vergleich zur Gesetzgebung umliegender Völker diese Regelung milde ausfällt.

Diese Überlegungen sind doch ganz naheliegend. Sie denken ihr Argument mit einer eventuellen „Kastration“ nicht zu Ende, (sodass der Schluss naheliegt, dass Sie darüber am besten gar nicht tiefer nachdenken wollen, sondern zur „bewährten“ Methode der Verdrängung greifen) und merken deshalb nicht, dass wir hier zum selben Resultat kommen wie bei Paul Copan: Gottes Charakter bleibt weiterhin mit sinnloser Grausamkeit assoziiert und fragwürdig. Können Sie das nicht verstehen und zugeben?

Nein.

Es bleibt eigentlich nur eins übrig als Begründung: ein abstruser, irrationaler und sexistischer Reinheitswahn. Männer dürfen Frauen begrapschen soviel sie wollen (und dass tun sie in der orientalischen Kultur auch ausgiebig und kommen gar nicht auf die Idee, dass das falsch sein könnte – woher sollte diese Einsicht auch kommen ?) Falls es eine Frau versucht: Hand ab! Damit man die Sau sofort an der fehlenden Hand erkennt!

Das soll nun „vorbildlich und weise“ sein ? (Die „Vorbild“-Funktion des Gesetzes betont 5.Mo 4,6)

Sexuelle Unmoral wird im AT grundsätzlich verurteilt. Auch Männer sind mit einer Strafe bedroht, wenn sie dieser Ordnung zuwiderhandeln (5Mose 22,25). Jesus sagt ja nichts Neues, wenn er in Mt 5,27ff. sogar den gedanklichen Ehebruch verurteilt. Er zeigt, was Gott eigentlich erwartet.

Gerade das AT zeigt uns, dass die Männer ein Vielfaches an sexueller Unreinheit praktizieren als es Frauen tun.

In der Tat.

Was soll denn die wohltuende pädagogische Wirkung dieses Gesetzes sein ? ALLE Schrift ist nützlich zur Erziehung in der Gerechtigkeit! (2.Tim 3,16) ALLE Schrift, das heißt: auch diese Befehle. Das erklären Sie mir doch, lieber Bruder …

Es soll Frauen davon abhalten, Männer ihrer Zeugungsfähigkeit zu berauben.

Ah ich weiß schon: wir lernen hier, dass wir auf Kommando den durchsichtigsten Blödsinn für heilig und gesund halten müssen…

Das hält Jesus für wertvoll und „vorbildlich“ ? Glauben Sie das im Ernst ?

Wie oft hat man denn dem Zeugnis der Geschichte entnehmen können, dass eine durch gedankenlosen Kadavergehorsam gerechtfertigte Brutalität segensreiche Früchte trägt ?

Ist es nicht vielmehr so, dass wir alle eher Respekt vor Persönlichkeiten haben, die sinnloser Brutalität mit hohem Einsatz entgegengetreten sind und sie abgeschafft haben ?

Vorschriften wie das Händeabhacken und Kinderzerschmettern gehören abgeschafft ! Sie gehören auch nicht ins Wort Gottes. Es sind Fremdkörper. Wie sie da hineingekommen sind, das festzustellen, ist nicht die Aufgabe des Gläubigen. Das wird schwerlich jemand herausfinden. Es bleibt Spekulation.

Das kultische Gesetz war dem Volk Israel gegeben. Es ist ja durch Christus erfüllt und gehört damit der Geschichte an. Trotzdem ist das Gesetz in sich gut, da es die Bestrafung des Bösen verlangt.

Diese Tatsache erspart dem Gläubigen nicht die Pflicht, die Unvereinbarkeit solcher Aussagen mit dem Charakter Jesu Christi festzustellen: Gott ist Licht. In ihm ist keine Finsternis. Das schafft die Grundlage für tiefes Vertrauen.

Sie setzen voraus, dass die Bestrafung des Bösen böse ist.

Das habe ich selbst und andere Gläubige so erlebt, denen auf diese Weise aus seelsorgerlicher Not geholfen wurde. Ist das nicht Grund genug, in Ihrem Institut eine alternatives Inspirationsmodell vorzustellen, dass mit Hilfe der „geistlichen Disziplin“ (www.matth2323.de/disziplin) effizient und überzeugend begründet Distanz zu glaubenszerstörender Bibelkritik hält ?

Sie und ihre Kollegen können auf unserer Website ihre Kritik ausführlich anbringen und uns Denkfehler nachweisen. Ihre Kommentare werden auf jeden Fall abgedruckt – auch wenn Ihre Argumente besser sein sollten als unsere.

Es würde mich freuen, wenn Sie dasselbe auch auf Ihrer Website …. erlauben würden, sodass es zu einem ehrlichen Wettbewerb der Argumente kommt.

Lieber Herr Rahn, das ganze Thema hat mit einem bestimmten Inspirationsverständnis wenig zu tun. Auch Christen, die ein enges Inspirationsverständnis ablehnen, glauben an Jesus Christus als den Richter über die Lebenden und die Toten, „weil Gott einen Tag festgesetzt hat, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und er hat allen dadurch den Beweis gegeben, dass er ihn auferweckt hat aus den Toten (Apg. 17,31).

Ich glaube Ihnen gern, dass Sie eine schwere Zeit hinter sich haben und manche Irrwege auch deshalb gehen mussten, weil Sie schlecht beraten wurden. Aber Sie lösen Ihre Not und die anderer nicht, indem Sie missionarisch für Ihr neues Inspirationsmodell werben.

Noch einmal zur Sache: Ich habe in der Bibliothek mal versucht, herauszufinden, wie die Juden mit 5Mose 25,11-12 umgegangen sind.

Eins lässt sich sagen, dieser Abschnitt wäre der einzige Abschnitt im AT, eine Verstümmelung dieser Art fordert (im Unterschied zum Umgang mit dem lex talionis in anderen Völkern des mittleren Ostens).

Darüber hinaus weichen die Auslegungen sehr voneinander ab. Wäre das reine Berühren der Genitalien mit dem Verlust einer Hand bestraft worden, widerspräche das völlig dem lex talionis. Mein Interpretationsvorschlag ist bei den jüdischen Schriftgelehrten auch zu finden.

Verwiesen wird auf eine starke Tradition, die in diesem Falle eine monetäre Kompensation fordert. Es wurde demnach keine Hand abgehackt, sondern ein Ausgleich gezahlt. Ich meine, dass wäre auch z.B. bei Richter 11 (Jephta) angemessen gewesen (da Gott eben keine Menschenopfer will).

Gefunden habe ich zudem einen Aufsatz von Jerome Walsh aus dem Jahr 2004. Walsh versucht nachzuweisen, dass der Text bisher falsch übersetzt wurde. Eigentlich muss es heißen: „sollst du ihr Leistenhaar rasieren“. Ich kann allerdings nicht überprüfen, ob die Argumente überzeugend sind und wie sein Aufsatz von der Fachwelt aufgenommen wurde. Mich überzeugt diese Übersetzung auf den ersten Blick nicht. Aber sie macht zumindest deutlich, dass viele Leute mit diesem Text ihre Schwierigkeiten haben.

Ich füge die beiden Aufsätze als Kopie bei.

Mit freundlichen Grüßen, X

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2c.  Einige Überlegungen zur Verharmlosung des Verstümmelungsgebots (Jerome Walsh), die ich Dozent X nicht mehr mitgeteilt habe

(Da Dozent X in seinem letzten Mail schrieb, dass ihn die Gedanken von Walsh selbst nicht überzeugen, habe ich mich dazu nicht mehr geäußert. Ich habe dazu für mich nur folgende Überlegungen angestellt:)

Die von Walsh vorgeschlagene Übersetzung:  „du sollst ihr Leistenhaar rasieren…“ soll angeblich die genauere Übersetzung sein und die Übersetzung „du sollst ihr die Hand abhacken“ die weniger genaue. (Wörtlich: „the most likely translation for Deut. 25:12a is you shall shave [the hair of] her groin. This reading is philologically and lexically superior to the standard translations„)

Tatsächlich? Wenn diese Übersetzung die optimale wäre, dann hätte sich die jüdische Tradition, die ja ein Höchstmaß an Sprachkenntnis angesammelt hat, einhellig auf diese Version geeinigt. Aber auch hier wird hin- und her interpretiert – nur Vermutungen verschiedenster Art. So sicher ist das offenbar nicht.

Die häufigste Verwendung des hebräischen Wortes   כף  („kap“) ist „Hand“, im weiteren Sinne „Höhlung“. In Gen 32, 26  wird es für Jakobs Hüftpfanne gebraucht, in 1.Sam 25,29 für die Schlinge der Schleuder. Das hebräische Wort für die weiblichen Geschlechtsteile ist   פת („pot“). Man sieht, dass in den Grundformen vielleicht eine Verwechslungsmöglichkeit gegeben ist. Im biblischen Text hat das Wort jedoch ein Anhängsel, wodurch eine Verwechslung unwahrscheinlich wird. Dort steht nämlich כפה  („ihre Hand„). Gab es einmal eine Handschrift, die das Wort ohne Anhängsel verwendete, was dann zur Verwechslung führte?  Davon ist nichts bekannt. Problematisch bleibt das Verb  קצה („q-z-h“), das „abhacken, abschneiden, abtrennen“ bedeutet.  Was ist das für ein Text: „wenn …, dann du sollst ihr ohne Mitleid …abhacken“  ? Der Zusatz „ohne Mitleid“ schärft das Wort „abhacken“ noch einmal. Es könnte auch als Beschneidung des weiblichen Geschlechtsorgans, als Abtrennen der Klitoris gedeutet werden.

Um hier fatalen Missverständnissen vorzubeugen, wäre bei einer Anweisung, „ohne Mitgefühl“ zu handeln, größte Genauigkeit angebracht. Doch der Gesetzestext lässt uns gerade hier im Unklaren. Nicht einmal die jüdische Tradition selbst hat eine zweifelsfreie Bedeutung anzubieten. Fakt ist: kein Mensch weiß, was gemeint ist. Die wörtliche Bedeutung ist verheerend und steht in gar keinem sinnvollen Verhältnis zu dem vorgeschlagenen Zweck, die Zeugungsfähigkeit des Mannes zu erhalten. Zumal ja die naheliegende Frage, ob der im Streit unterlegene Mann, dem seine Frau zu Hilfe eilt, erst recht durch die Prügelei seine Zeugungsfähigkeit verlieren könnte, im Gesetzestext überhaupt keine Beachtung geschenkt wird.

Warum wird einem Missverstehen durch Einfügen des einfachen Wortes „Haar“ nicht vorgebeugt? Dann wüsste jeder was gemeint ist. Ist das nicht grob fahrlässig? Dieser Text ist gefährlich wie ein „Dach ohne Geländer„. (5.Mo 22,8)

Dass die Bedeutung „Hand“ mit Sicherheit ausgeschlossen ist, soll sich – so schreibt Walsh und andere aus dem lex talionis (dem Prinzip gerechter Vergeltung) ergeben. Dem ist entgegenzuhalten, dass dieses Prinzip im mosaischen Gesetz an etlichen Stellen (Genozidbefehl / Zwangsehe zwischen Vergewaltiger und Opfer) durchbrochen bzw. sehr fragwürdig gehandhabt wird.

Zudem kann auch ein weiterer Mann in den Streit eingreifen und den Gegner fest bei den Hoden packen. Dann wäre die Zeugungsunfähigkeit eben durch nict durch eine Frau , sondern durch einen Mann verursacht worden. Warum gibt es hier keine ähnlich schwere Strafbestimmung, die „ohne Mitleid“ durchzuführen ist? Wird dadurch das lex talionis nicht verletzt ? Unausgegorenes Zeug also – aber jede Menge Text.

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3a.  mein dritter Brief an Dozent Herrn X

lieber Bruder X

1. …  Ich beklage die Art und Weise, wie Sie immer wieder auf gute Argumente reagieren. Sie machen sich wenig Mühe, zu widerlegen, sondern tragen nur weiteres irrelevantes Material zusammen. Manchmal habe ich den Eindruck, dass Sie die starken Abschnitte in meinem Mail nicht im geringsten interessieren, dass Sie sie schnell überfliegen, bis Sie dann einen Punkt finden, wo Sie Ihre Sicht in anderer Form wiederholen können.

Letztlich flüchten Sie sich immer wieder zurück in neue Behauptungen, die keine Beweise liefern und keinen Zuwachs an Gewissheit bringen. Auf diese Weise reden wir aneinander vorbei.

Deswegen schlage ich vor, Kriterien für den Austausch festzulegen, an die wir uns beide halten. Sie können selbstverständlich auch Kriterien vorschlagen, die das Niveau des Austauschs anheben. Meine Vorschläge sind:

a. Argumente werden nur dann genannt, wenn sie gleich stark oder stärker sind, als die der Gegenseite, und begründet. Sie werden nicht mehr genannt, wenn sie schwächer sind. Jeder von uns hat einen Papierkorb.

b. Fazit bei jedem Inhaltsschwerpunkt: wer hat die besseren Argumente? Konnte das vorgetragene Argument widerlegt werden ? Bloße Behauptungen werden als solche gekennzeichnet. Damit die betreffenden Textstellen schneller gefunden werden können, werden im folgenden die Zeilen am linken Rand durchnummeriert.

c. Ein finales Urteil über ein Denkmodell ohne faire Untersuchung der wichtigsten Details und Qualitätsvergleich ist nicht zulässig.

d. Resümee: Auflistung der Inhaltsschwerpunkte und Beurteilung entsprechend der Punkte a-c.

Sind Sie einverstanden? Haben Sie weitere Vorschläge ?

Jetzt aber zu den Details Ihres Briefes:

2. das wichtigste Gebot

Sie bestreiten, dass Mt 23,23 das wichtigste Gebot sei und nennen als höchstes Gebot Mt 22,36Du sollst Gott deinen Herrn lieben von ganzem Herzen…” Das ist das übergeordnete Ziel im Glauben. Jesus bezeichnet es so. Wer wollte das bezweifeln ?

Doch kann man Liebe befehlen ? Einem Menschen, der Angst vor Gott hat? Sie sind doch reformatorisch gesinnt. Dann ist Ihnen doch bestens bekannt, dass Luther gerade an dieser Forderung verzweifelte. Dass er die Richtigkeit des Gebotes einsah, nützte ihm gar nichts. Das genau ist ja das Problem. Man kann diesem Gebot nur dann näherkommen, wenn man vorher die liebevolle Persönlichkeit Gottes erkannt hat. Dazu kam Jesus: “In ihm erkennen wir Gottes Herrlichkeit, – voller GNADE und WAHRHEIT“ (Joh 1, 14). Ist das Erkennen tatsächlich so einfach? Für die Jünger, die Jesus persönlich begegneten, schon. Doch wir erfahren über Jesus nur aus einem Buch, der Bibel. Der Text dort ist ein sehr dürftiger Ersatz für den persönlichen Kontakt mit Jesus. Ein Text muss interpretiert werden. Eine Interpretation ist der Verfälschung durch menschliche Sichtweisen und Interessen, durch Erfahrungsdefizite, durch Prägungen ausgesetzt.

Luther las viel über Jesus in der Bibel, aber was nützte es ihm? Trotz größtem Bemühen erkannte er die Persönlichkeit Jesu lange Zeit nicht! Weshalb ? Da spielen verschiedene Faktoren zusammen: brutale Erziehung, kirchliche Indoktrination, jede Menge frommer Denktabus, aber auch charakterliche Eigenschaften wie Gründlichkeit und Ehrlichkeit, die ihm verboten, sich wie seine Amtskollegen mit oberflächlichen Behauptungen zufriedenzugeben. Seine Amtskollegen verstanden gar nicht, warum Luther das nicht konnte.

Wer gründlich (!) überlegt, erkennt: Vertrauen entsteht durch KONSEQUENTE Barmherzigkeit, die nicht willkürlich und unberechenbar in Unbarmherzigkeit umschlägt. Deswegen schafft das Gebot der Barmherzigkeit erst die Voraussetzung, sich sinnvoll mit dem höchsten Gebot zu befassen, Gott zu lieben. Gott lieben ist das Ziel, die Barmherzigkeit ist der Weg dorthin. Ohne Barmherzigkeit erreicht man das Ziel gar nicht. Jesus selbst sagt ja deswegen, dass andere Gebote dem Gebot, Gott zu lieben, „gleichkommen“ können – wie z.B. das Gebot, „den Nächsten zu lieben„.

Auch das Gebot der Wahrhaftigkeit kommt diesem Gebot gleich. Was nützt mir die Botschaft der Barmherzigkeit, wenn Gott der „Allerlistigste“ ist (Koran), wenn er wankelmütig ist in seinen Grundsätzen und uns nach Belieben täuscht ? Damit Vertrauen zu Gott entstehen kann, muss man sich auf ihn ohne Wenn und Aber verlassen können. Wer sich auf Gott beruft, der sollte genau das mit seinem Verhalten bezeugen, sich deshalb unbedingt der Wahrhaftigkeit befleißigen und sich vom Taktieren und Manipulieren fernhalten. Wenn ich meinen Glauben mit solchen Methoden sichern muss, ist es dann noch biblischer Glaube ? Oder ist dann der Wurm drin ?

Macht es Sinn, sich darum zu streiten, ob nun das Gebot, barmherzig und wahrhaftig zu sein, exakt so wichtig ist, wie das Gebot Gott zu lieben ? Ist das nicht Haarspalterei ? Man kann doch das eine nicht ohne das andere haben. Sollen wir wirklich glauben, dass es jemand, der die Gebote Barmherzigkeit und Wahrhaftigkeit als nebensächlich einstuft, mit dem Gehorsam gegenüber dem Gebot, Gott zu lieben, ernst meint ?

Bin ich sicher, weil ich Sicherheitsgefühle habe ? Ich habe sie – wie schön! Doch woher stammen sie? Luthers fromme Zeitgenossen hatten auch jede Menge Sicherheitsgefühle und Selbstbewusstsein – auf katholisch-wurmstichigem Schrottfundament. Aber war die „Heilsgewissheit“, die der späte Luther hatte, der Luther, der zur Ermordung von Juden, Baptisten, Andersdenkenden und behinderten Kindern aufrief (www.matth2323.de/die-finsteren-seiten-luthers), wirklich noch das Geschenk des Heiligen Geistes ? Oder beruhte seine Sicherheit auf dem Erfolgsrausch, auf der verführerischen Macht der Fürsten, vergleichbar dem „Gott und ich“ – Wahn des Mose (4.Mo 20,10 ff), der Zweifel an sich selbst nicht mehr aufkommen ließ ?

Auch das Gebot der WAHRHAFTIGKEIT hat also einen ähnlich hohen Rang. (Eph 5,9 !) Es kommt dem Gebot, Gott zu lieben, in seiner Bedeutung gleich. Sind Sie auch dieser Ansicht ?

3. Es bleibt die zentrale Frage: WIE ist Gott ?

Da geben Sie sich mit der Formel zufrieden, „Gott hasst das Böse und hat das Recht, den Sünder zu strafen„. Das Problem ist damit für Sie erledigt. Ist es das wirklich ?

Wieder dieselbe Not: Sie sehen nicht genau hin ! Die Genozidbefehle betreffen eindeutig männliche Kinder und Säuglinge (4.Mo 31,17), deren Hirn gegen die Wand geschmettert werden soll. (Ps 137,9) Kann man wirklich hier von einem „RECHT“ Gottes sprechen, „SÜNDER“ zu STRAFEN ? Kann man diesen kleinen Menschen wirklich eine Sünde vorwerfen, die diese grauenhafte „STRAFE“ rechtfertigt? Die Frage ist ja schon lächerlich.

Andere Anweisungen hätten durchaus gegeben werden können und müssen (!), schon aus präventiven Gründen. Fahrlässigkeit gilt nach dem AT wie Vorsatz und wird genauso streng bestraft (2.Mo 21,29) Ist Ihnen diese Stelle bekannt ? Selbst wenn es „Rhetorik“ wäre, wäre es grauenhafte Fahrlässigkeit, die strengstens bestraft werden müsste. Dass „Professor“ Paul Copan sich mit dem „Rhetorik“- Argument beruhigen kann… – schauerlich !

Und die Folgen der Fahrlässigkeit in der Kirchengeschichte: selbst fromme Leute wie Luther und viele andere haben Mord und Vertreibung Andersdenkender, die Ermordung von behinderten Kindern, insbesondere der Juden für gerechtfertigt gehalten und sich gar kein Gewissen darüber gemacht. Jesus hingegen hat sich kompromisslos von frommer Gewalt distanziert:Wisset ihr nicht, wes Geistes Kinder ihr seid ?“ (Luk 9,55)

Nirgends im NT werden Jünger aufgefordert, Gewalttaten zu begehen. Bei Mose schon ! Im letzten Mail schrieben Sie mir doch tatsächlich: auch wenn es das AT nicht gegeben hätte, wäre die Kirchengeschichte wäre nach ihrer Meinung genauso blutig verlaufen. Unterstellen Sie damit allen Ernstes tiefgläubigen Leute wie Luther, dass er trotz der eindeutigen Haltung Jesu zur Gewalt genauso zu Mord und Vertreibung aufgerufen und sich kein Gewissen darüber gemacht hätte ?

Gott wird am Ende das Böse richten – das ist wahr. Aber wie ? Ihnen ist wohl entgangen, dass Er Gläubige in sein Richterkollegium berufen wird (1.Kor 6,1 !), und zwar diejenigen, die sich in ihrem Leben durch Liebe zur Barmherzigkeit ausgezeichnet haben (Details siehe www.matth2323.de/hoelle/#gn). Ich denke, dass diese Gläubigen zu Schöffen und nicht zu hirnlosen Claqueuren bestellt sind, die das Zerschreddern von Säuglingen und Kindern ergeben durchwinken würden. Alles andere wäre widerlich. Das würde so ziemlich alle Menschen sagen, wenn man sie zu einem ehrlichen Qualitätsurteil – auffordern würde. Wissen Sie eigentlich, dass die Bibel selbst ALLE Menschen zu einem ehrlichen Qualitätsurteil aufgefordert hat ? (5.Mo. 4,6-8 ). Oder ist diese Aufforderung nur „Rhetorik“ ?

Sie behaupten, dass ich „voraussetze, dass die Bestrafung des Bösen böse ist.“ Wo habe ich das getan ? Fakt ist: Diese Gebote sind BÖSE. Deswegen gibt es auch nichts zu bestrafen. Kein Mensch, dem Liebe und Barmherzigkeit wichtig sind, wird die Missachtung perverser, menschenverachtender Gebote rügen oder gar bestrafen.

In der Frage des Händeabhackens (5.Mo 25,11-12) beruhigen Sie sich damit, indem Sie haufenweise irrelevantes Material zusammentragen. Ersetzt Quantität die Qualität ? Auf meine Argumente dazu gehen Sie nicht ein. Sagen Sie mir doch bitte, warum sie irrelevant sind ! Stattdessen schreiben Sie „Sexuelle Unmoral wird im AT grundsätzlich verurteilt„. Auch das stimmt bei genauerem Hinsehen nicht. Kriegsgefangene Frauen konnten nach Belieben entlassen werden (Deu 21,14) – wenn man „ihrer überdrüssig“ geworden war. Was hat das Privileg des „Fuck and Fire“ – übrigens auch ein muslimischer Brauch – mit sexueller Reinheit zu tun? Zudem: wenn das mosaische Gesetz wirklich ernsthaft etwas gegen sexuelle Übergriffe tun will, dann sollte dort die Erkenntnis zu finden sein, dass Männer sehr häufig Frauen angrapschen und nicht umgekehrt. Doch auf ein entsprechendes Verbot hat das mosaische Gesetz verzichtet. Wieso hat dann das Verbot, an die Hoden zu greifen, etwas mit „sexueller Reinheit“ zu tun?

Wie argumentieren Sie? „Sie hat an die Hoden gegriffen, deshalb ist die Strafe gerecht, egal welche?“ Überzogene Strafe ist nicht BÖSE? Überzogene Notwehr ist nicht BÖSE? Und das kann man den Menschen, die Mose anführte, nicht klarmachen ? Da ist unser Strafrecht intelligenter.

4. Der „blinde Fleck“

Sie schreiben, ich „löse meine Not und die anderer nicht, indem ich für ein bestimmtes Inspirationsverständnis werbe.“ Das wissen Sie genau ? Wieso schließen Sie aus, dass eine Alternative im Schriftverständnis die Chancen bei einigen Betroffenen deutlich verbessern könnte ? Auf unserer Internetseite der seelische Zerstörungsprozess detailliert und gründlich dokumentiert (www.matth2323.de/resultate-entgiftungsverfahren/) Bitte teilen Sie mir mit, welche der aufgezählten Punkte von Ihnen widerlegt werden können. Weisen Sie uns doch nach, dass unsere Vorschläge gegen giftige Theologie unseriös sind und dass Sie Hilfreicheres anbieten können (www.matth2323.de/giftige-theologie). Diese Analysen beruhen auf den Erfahrungsberichten betroffener Glaubensgeschwister. Dass Sie das nicht erlebt und erlitten haben, ist ja schön. Danken Sie Gott dafür. Aber gibt Ihnen Ihr günstiges Schicksal das Recht, zu behaupten, es wäre unnötig, sich um wirksamere Hilfsmaßnahmen zu bemühen ?

So etwas ist wirklich nur in der Theo-„logie“ möglich. Wenn ein Arzt Krankenberichte ignoriert oder verschwinden lässt, weil er an einer aufwendigen Änderung der Methoden kein Interesse hat, dann würde sich sehr bald die Ärztekammer oder gar das Gericht mit ihm befassen.

Bis zum Beweis des Gegenteils behaupte ich: Wir haben z.B. sehr wahrscheinlich die weithin gründlichste Analyse der Verzweiflung an der unvergebbaren Sünde. Wie haben Sie denn im Vergleich dazu gearbeitet? Was haben Sie Gläubigen, die schon Jahre in dieser furchtbaren Qual festhängen, zu bieten?

Wie viele Jahre habe ich selbst nach einem Ausweg aus dieser entsetzlichen Not gesucht. Mit wie vielen Theologen und Gläubigen, die als große Seelsorger galten, habe ich vergeblich gesprochen. Was wurde mir geboten? Immer wieder dasselbe: widerlegbare Behauptungen und überzogenes Selbstbewusstein, das mir nahelegte, blind einer subjektiven, willkürlichen Auswahl im Gewirr widersprechender Bibelstellen zu folgen, blindgläubig meinen Glauben am „Glauben“ anderer festzumachen und jede Menge Unfähigkeit zur Selbstkritik und Unehrlichkeit…

Sie schreiben: die Qual „muss nicht notwendig die Frucht einer widerspruchsvollen Theologie sein. Ich glaube im Gegenteil, dass es keinen besseren Trost als den unter dem Kreuz gibt.“

Zum ersten Satz: Wieder dieselbe Behauptung. die leicht zu widerlegen ist! Doch stört Sie das? Zum zweiten Satz: Natürlich ist das am Kreuz vergossene Blut immer die Basis der Vergebung. Doch die unvergebbare Sünde wie auch die „mutwillige Sünde“ ist davon ausdrücklich AUSGESCHLOSSEN!

Kennen Sie diese Bibelstellen nicht? (Mt.12,36 / Hebr 10,28) Solche Bibelstellen sind das Problem. Wenn Gläubige eben das befürchten, was hilft dann der „Trost unter dem Kreuz„? Wenig oder gar nichts. Ist wirklich es nicht nachvollziehbar, warum das so ist? Bevor der betroffene Gläubige verstehen kann, dass er selbst nicht von der am Kreuz erkämpften Vergebung ausgeschlossen ist, muss er erst einmal Klarheit über den Charakter Gottes erhalten, damit das richtige Verstehen und Einordnen der Gebote und Strafen gelingt. Wenn man dazu Widersprüchliches, bodenlos Dummes und Perverses hört, wie soll man da Vertrauen fassen? Wie viele fragwürdigen Beteuerungen, Phrasen und Propaganda habe ich zu diesem Thema schon von „bibeltreuen“ Pastoren gehört, die sich über die Widerlegbarkeit ihrer denkfaulen Argumentation nicht ehrlich Rechenschaft geben konnten.

Warum musste ich mich jahrzehntelang mit genau dieser Angst herumplagen, wo Evangelikale nach Ihrer Meinung längst die Lösung wissen? Was für ein Unsinn! WAS habe ich nicht gewusst, was Sie hier als „Trost“ präsentieren?

Schauen Sie sich nur um auf unserer Website („www.matth2323.de/unvergebbare-suende„). Teilen Sie mir bitte doch mal mit, was an Hilfreichem fehlt ! Ich bin gespannt auf Ihre Antwort! Unlängst habe ich Ihnen einen Flyer gegeben („Bibeltreue Update 2.0″), auf dessen Rückseite ein übersichtliches Schaubild beide Modelle zum Vergleich nebeneinandergestellt werden. Schon ein kurzer Blick darauf zeigt bereits einige der großen Vorteile bei der Gewissheitsbildung!

5. Soll das Ihre „Lösung“ sein: wenn es zu ehrlich wird, einfach wegschauen?

Es gibt Hinweise genug, die eigentlich nachdenklich machen könnten. Doch zur Aufforderung, doch einmal Vor- und Nachteile des Verbalinspirationsmodells und des verbesserten Inspirationsmodells zu vergleichen, schreiben Sie lapidar: „Dazu habe ich keine Zeit!“ KEINE ZEIT!?

Lieber Bruder, man braucht nur auf Ihre Website zu gehen, um zu sehen, dass Sie sich auch für nebensächliche Informationen und vergleichsweise belanglose Details Zeit nehmen können.

Wollen Sie diesen Satz nicht lieber zurücknehmen ?

Immer wieder stößt man in Ihrer Argumentation auf einen „blinden Fleck“. Bestimmte Dinge, die nicht in Ihr System passen, fallen stillschweigend unter den Tisch. Das verbesserte Inspirationsmodell (Bibeltreue Update 2.0) behebt genau diesen Mangel, es ermöglicht, alle bedenklichen Punkte offen anzusprechen, es gibt dem Denken, das durch den „tötenden Buchstaben“ (2.Kor 3,17) eingeschnürt und fast erstickt ist, den nötigen Freiraum zurück, und es bringt Seriosität und Glaubwürdigkeit in die Argumentation. Ist das nichts wert?

Was aber sagen Sie dazu ?

„ich guck es mir nicht an! Ich hab dazu keine Zeit! Das alles ist irrelevant! Ich habe trotzdem recht – auch ohne Argumente.“

Ihr Kollege Y macht es übrigens genauso: er teilte mir von vornherein mit, dass er „seine Leute hätte, die Briefe wie die meinen aussortieren würden“. Dass man möglicherweise verzweifelten Gläubigen mit einer besser begründeten Alternative zu seinen Thesen einen schnellen Ausstieg aus ihrer seelischen Not anbieten könnte, ist dem Herrn „Doktor“ …. kein Nachfragen, kein Austausch, keine Prüfung, keine offene Diskussion wert.

Diese Haltung nehme ich wahr. Und ich finde sie übel und unangemessen. Sie zeigt, dass Sicherheit und Gewissheit vorgetäuscht wird, die nicht vorhanden ist. Sie zeigt, dass man Mitchristen nur als Kunden ansieht, und nicht als Freunde, denen man Ehrlichkeit schuldet. Die Ehrlichkeit, die Gott genauso wichtig ist wie „Liebe“.

6. Fazit:

Jetzt komme ich wieder zum Anfang zurück.

Gott zu lieben ist zweifellos das höchste Gebot. Wer wollte das bezweifeln? Aber Liebe ist nicht möglich ohne Barmherzigkeit und Wahrhaftigkeit. Barmherzigkeit und Wahrhaftigkeit sind deshalb Gebote, die der Liebe „gleichkommen„. Wahrhaftigkeit! Das ist eines der wesentlichen Vorteile des Update 2.0, dass es leichter fällt, wahrhaftig zu bleiben und trotzdem – oder gerade deshalb – Gott zu vertrauen. Ist das nicht ein lohnenswertes Ziel? Ist das nicht Grund genug, auch das Update 2.0 als gleichberechtigte Alternative den Gläubigen vorzustellen ?

Mit freundlichem Gruß C.Rahn

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3b.  Die dritte und letzte, kurze Antwort von Dozent Herrn X

Sehr geehrter Herr Rahn,

das wars. Ich bin draußen.

Mit freundlichen Grüßen,
X.

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3c.  Kurze Auswertung des Briefwechsels:

Ich bin draußen“ ist eine typische Antwort beim Skat, die bedeutet, „ich gebe das Spiel auf, weil ich zu schlechte Karten habe…“

Bloß ist das ganze kein Spiel und Zeitvertreib. Mein Anliegen war und ist, das Bibeltreue Update 2.0 als gleichberechtigte Alternative den auszubildenden Seelsorgern und Gemeindeleitern vorzustellen zu können, um Betroffenen zu helfen, die gerade in streng bibeltreuen Kreisen durch ihre Fixierung auf den „tötenden“ Buchstaben psychisch krank geworden sind.

Auf dieses Anliegen geht der Dozenten, der übrigens auch Seelsorge betreibt, überhaupt nicht ein, obwohl er die genannten Gründe nicht entkräften kann. Er bricht den Kontakt ab und damit ist die Angelegenheit für ihn erledigt.

Andere sich als „bibeltreu“ verstehende Institutionen wie die FTH Gießen und das mit ihr assoziierte Institut für Ethik und Werte antworten vorsichtshalber erst gar nicht. Leider zeigen ihre Veröffentlichungen zu den Themen „Ist Gott ein moralisches Monster“ bzw. „Gesetzlichkeit“ ein ähnliches Niveau –  Widersprüchlichkeit und Inkonsequenz stört nicht, im Gegenteil – und es wird viel Text geliefert, um die Destruktivität zu vernebeln und herunterzuspielen. ( In unserer Broschüre „Wenn Hilfe schadet“ werden die schweren handwerklichen Fehler, die der vom Institut „Ethik und Werte“ präsentierte Aufsatz zum Thema „Gesetzlichkeit“ enthält, aufgezeigt.)

Es besteht ein öffentliches Interesse daran, religiösen Missbrauch einzudämmen. Insofern ist eine Institution wie die FTH Gießen eigentlich verpflichtet, Denkmodelle wie das Update 2.0 vorzustellen, die den Missbrauch einschränken oder gar vermeiden können. Dass sie das nicht tun, ist mit dem Versprechen unvereinbar, das dem Wissenschaftsrat zwecks Erlangung der Akkreditierung gegeben wurde, nämlich die Irrtumslosigkeitsdoktrin nicht als exklusives, allein gültiges Schriftverständnis zu vertreten.

Zugegeben: man bemüht sich, die Monopolstellung der Chicago-Erklärung nicht zu offensichtlich werden zu lassen. Quasi als „Feigenblatt“ werden dort Scheinalternativen diskutiert, wie z.B: die „Hermeneutik der Demut“ von Prof. Heinzpeter Hempelmann, das mit seinem philosophischen Argument eines „Kategorienfehlers“ für viele Gläubige schwer nachvollziehbar ist. Hier kann man sicher sein, dass kaum jemand aus der eigenen Klientel überlaufen wird. Deswegen wird die Diskussion auch in aller Ausführlichkeit abgedruckt. Scheingefechte!

Das Update 2.0 dagegen ist sehr gut verständlich und deckt die Schwächen der eigenen Sichtweise auf. Hier könnte ein Teil der Klientel abspringen. Also wird es nicht diskutiert, selbst wenn es lebensrettend sein könnte.

Sollen wir tatsächlich „den Glauben“ auf diese Weise verteidigen?

Wenn man sich doch wieder nach der Heiligen Schrift richten könnte: „Denn dies ist unser Ruhm, das Zeugnis unseres Gewissens, dass wir in Redlichkeit und göttlicher Lauterkeit, nicht in fleischlicher Weisheit, sondern in der Gnade Gottes unser Leben in der Welt geführt haben.“ (2.Kor 1,12) Auch sagt sie: „Die Liebe freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit.“ (1.Kor 13,6)

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Artikel aktualisiert am 28.11.2024

3 thoughts on “Massenmord-Bericht entschärft?”

  1. Das gesamte alte Testament kann nur im Lichte der Worte Jesu verstanden werden. Wer versucht, Gott im alten Testament dem Buchstaben gemäß zu „verstehen“, ohne durch die Tür eingegangen zu sein, der hat zwangsläufig die Decke über dem Schädel, wenn er Mose liest und gerät in seelische Not. Gleiches gilt für das Herauslösen von einzelnen Bibelstellen aus ihrem Kontext. Bestes Beispiel: Der Hebräerbrief. Die Sünde der Hebräerbriefempfänger bestand in der Sünde des Unglaubens. Sie hatten das Evangelium gehört und trotzdem an ihren religiösen Werken festgehalten. Man kann „die Sünde des Unglaubens“ auch als die „Sünde des gesetzlichen Denkens“ bezeichnen. Daher schreibt der Abfasser des Hebräerbriefs in 10,29 sinngemäß: „Ihr schmäht den Geist der Gnade, das ist eure Sünde. Und diese Sünde ist schlimmer als es im alten Bund war, das Gesetz Mose zu übertreten.“
    Der Neue Bund ist kein Gesetzesbund, sondern ein Gnadenbund (Röm 6,14), den man schmäht, wenn man denkt, durch religiöse Werke Gott gnädig stimmen zu können. Das ist das Denken des alten Bundes. In seiner Gesamtaussage ist der Hebräerbrief dem Galaterbrief tatsächlich gleich. Und Mat 23,23 ist – in seiner Aussage – Mt 22,36 gleich. Im ersten Johannesbrief wird erklärt, dass wir Gott nur lieben können, weil er uns zuerst geliebt hat. Wenn Du verstanden hast, dass Jesus alles für uns getan hat, um für die Ewigkeit errettet zu sein, stellt sich die (echte, herzensmäßige) Liebe zu Gott automatisch ein. IN IHM sind alle Gebote erfüllt, weil alle Gebote an der Liebe zu Gott und zu den Mitmenschen hängen. Und wer Gott IN CHRISTUS liebt, weil Christus selbst die Liebe zu Gott im Herzen bewirkt, der ist von allem religiösen Druck befreit zum Dienst an seinem Nächsten. Das ist der Sinn des Jakobus-Briefes: Du bist zu Werken der tätigen Nächstenliebe befreit – nun tu‘ sie auch – aber tu sie unter dem Gesetz der Freiheit! Oder in anderen Worten: Durch den Glauben an das Erlösungswerk Jesu bist Du frei – Lass deinen Glauben einfach in der Welt wirk-sam werden.

    1. Lieber Bruder B.,
      was Sie über die Liebe zum Nächsten frei von religiösem Druck schreiben, das überzeugt mich. Doch Ihre Einschätzung des Hebräerbriefes sollten Sie vielleicht noch einmal überdenken. Meines Erachtens reißt der Verfasser dieses Briefes mit dem Hintern um, was er vorne mit den Händen versucht aufzurichten. Wenn Sie Details dazu interessieren, besuchen Sie doch einmal:
      https://matth2323.de/risiko-hebraeerbrief/
      LG Benignus

  2. Sehr geehrter Herr Rahn
    In einer schlaflosen Nacht lese ich Ihre drei Briefe an jemanden, der Ihnen zu wohl sehr wichtigen Themen ständig widerspricht. Aber das ist nicht das Thema, das mich jetzt beunruhigt sondern: In einer Ihrer Antworten steht der Satz: „Luthers fromme Zeitgenossen hatten auch jede Menge Sicherheitsgefühle und Selbstbewusstsein – auf katholisch-wurmstichigem Schrottfundament.“ – Als Katholikin erfuhr ich am späten Lebensabend, dass der Katholizismus eine Irrelehre ist … und beim Lesen der Bibel (leider nicht im Kontext u. lange nicht die ganze B.) musste ich erkennen, dass die katholischen Lehren wirklich haarsträubend Bibel-widrig sind. – Außerdem habe ich seit ca. 2 Jahren eine Freundin (?), die Adventistin ist u. sich mit mir nur angefreundet hat, um mich vor der Hölle zu retten. Ist ja gut gemeint. Ich müsste meinen Glauben unbedingt ablegen, mich nochmals wie die ersten Christen taufen lassen (geht kaum; ich habe ein Leiden, das mir Untertauchen im Wasser sehr erschwert) u. jede Menge anderer Vorschriften. Sie hält sich streng an die den 10 Geboten untergeordneten jüdischen (?) Regeln, es sind über 600 … hält sich selbst nicht an das Gebot der „keuschen Kleidung“. (Sie ist jung und sehr hübsch.) – Und ich bin verloren, weil ich Katholikin bin? – Gut, ich habe auch trotz Alter und Krankheit noch immer viele Sünden und muss kämpfen, um sie los zu werden. Aber muss ich deshalb Adventistin werden? – Falls SIE Adventist sind, dann BITTE fassen Sie meine Frage nicht als Beleidigung auf. Ich bin sehr unglücklich. Die junge Frau und ich sprechen gar nicht mehr miteinander; ich habe ihre Ermahnungen satt, obwohl sie ja Recht haben könnte trotz ihres Super-Minirocks. Sie hat mich bereits als „zwei Göttern dienend und der Finsternis verfallen“ bezeichnet, worauf ich die Freundschaft im Guten beendet habe, weil sie mir Depressionen verursacht hat. –

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