Die Freude loszulassen

Jesus erzählte das Gleichnis von dem Schatz im Acker. Der Mann, der ihn fand, verkaufte alles, was er hatte, um diesen Acker und damit den Schatz zu erwerben.(Mt 13,44).

In seinem Buch „Was ist biblische Spiritualität?“ schreibt Klaus Berger dazu: „Sehnen wir uns nicht auch nach der Freiheit der Ferien, weil es dann „nur noch Landschaft“ gibt? Nur noch das Wesentliche? Sind wir nicht im tiefsten Winkel unseres Herzens für diesen „einfache“ Leben geboren? Es geht also um einen Befreiungsakt, und zwar nicht um einen, den wir leisten müssten, indem wir uns selbst mehr oder weniger mühsam von etwas losmachten. Vielmehr ist diese Wirklichkeit einfach „da“. Die Wirklichkeit der Herrschaft Gottes gibt sich als Fund zu erkennen und leuchtet nur auf. Diese neue Wirklichkeit macht es möglich und leicht, auf alles andere zu verzichten. Denn wir betrachten es als Gewinn, wenn sie uns ganz erfüllt wie eine süße Sucht. Es ist eine Art glücklicher Freiheit, nur noch dafür da sein zu dürfen. Denken wir an die Situation „erster Liebe“ zurück. Wie sehr sehnt sich der so Verliebte danach, nur noch an diese Liebe denken zu dürfen. Alle anderen Gedanken werden von dieser einen Sehnsucht aufgesogen. Aber weil sie früher da ist und gefunden werden muss, bedeutet ihre Wirklichkeit auch Geborgensein. Das aber bedeutet Freiheit von vielen kleinen und großen Abhängigkeiten…. So ist das „aus ganzem Herzen“ des Hauptgebotes der Gottes- und Nächstenliebe weniger Gebot und Muss als vielmehr die Folge dessen was geschieht, wenn man sich dieser Wirklichkeit zuwendet. Denn hier zählt noch noch Liebe, und wie sehr hätten wir sie selbst gerne genossen und verteilt, je nach Situation unseres Lebens.“

Dieser Segen setzt voraus, dass das Thema des Sich-Verschenkens ganz positiv gesehen wird. Deswegen ist es so wichtig, darauf zu achten, dass die Erpressung mit schlechtem Gewissen als „giftige Theologie“ eingeordnet wird (Gift Nr 2, Gift Nr 3, Gift Nr 4). Siehe dazu auch den aufschlussreichen Artikel „Fromme Schutzgelderpressung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert