Ein Mädchen ging in eine Pfingstgemeinde. Dort bekehrte es sich. Gemeindemitglieder drängten es, sich nun auch taufen zu lassen. Aber das Mädchen konnte sich noch nicht dazu entschließen. Bald darauf wurde sie von einem Auto angefahren. In der Gemeinde sagte man ihr, ohne die Taufe wäre die Errettung unwirksam. Der Unfall wäre jetzt die Strafe Gottes dafür, dass sie ungehorsam gewesen sei und sich nicht sofort hätte taufen lassen. Ich traf sie später in einer anderen Gemeinde. Sie war infolge dieser Gerichtsworte sehr deprimiert und hatte Angst.
Ich sagte ihr, dass man ihr Falsches gesagt hätte. Die Behauptungen, ohne Taufe käme sie in die Hölle oder der Unfall hätte mit ihrer Taufe zu tun seien überspannt und sektiererisch. Für die Errettung ist nur der Glaube maßgeblich. (Mk 16,16b) Die Taufe ist eine hilfreiche Form des Zeugnisses, aber nicht heilsnotwendig. Gott ist Liebe und Christen sollen seiner Weisung aus Liebe und Vertrauen und nicht aus Angst folgen. (1.Joh 4,18a) Ich riet ihr eine Gemeinde aufzusuchen, die ein gesundes, vertrauensförderndes Evangelium verkündet. Sie folgte meinem Rat und wechselte die Gemeinde.
Leider tauchte der Jugendleiter der Pfingstgemeinde bald bei mir auf und griff mich hart an. Er schrie, wir werden dich verklagen, das ist üble Nachrede, wir werden dich fertigmachen und ähnliches. Ich sagte ihm ruhig, dass ich Christ sei und Christen einander nicht vor Gericht zerren sollten. (1.Kor 6,1) Aber er könne sein Anliegen den Ältesten meiner Gemeinde vortragen und ich würde dann auch Rede und Antwort stehen. (2.Kor 4,1-2) Darauf sagte er nur das kurze Wort „Idiot“ (Mt 5,22) und liess mich stehen. Ich bin nur froh, dass das Mädchen sich von dieser Pfingstgemeinde hat lösen können, in der doch sehr starker Druck auf sensible Gemüter ausgeübt wurde.
[Die Kommentarfunktion wurde für diesen Beitrag deaktiviert]