In letzter Zeit denke ich viel über den Götzendienst / die Götzenanbetung nach. Dass Gott an allererster Stelle bei uns kommen will, ist nachvollziehbar, wenn wir seine Kinder sind und er sogar seinen eigenen Sohn für uns hat sterben lassen. Auch wenn Jesus nach seinem gewaltsamen Tod auferstanden ist. – Doch ich habe sehr oft schon gehört und kann es sogar verstehen, dass für Gott recht schnell etwas zum Götzendienst werden kann, und sei es nur das neue Kleid, das ich, als ich noch jung war, in meiner Freude dauernd angeschaut oder anprobiert habe. Oder ein bestimmter Silberring – ein bedeutungsloses Ding von geringem Wert aber hübsch – also kurz gesagt, wenn ich zu viel Liebe gewissen Dingen entgegenbringe. Ich war mein Leben lang krank, deshalb hat mich meine Mutter sehr verwöhnt mit schönen Dingen und sie sind mir auch jetzt noch zu viel wert – jedenfalls in Gottes Augen, fürchte ich. Jetzt im Alter wird mir schmerzlich bewusst, dass so vieles, was mir Freude gemacht hat bzw. auch jetzt noch Freude macht, auf die ich in meiner Einsamkeit nicht gern verzichten würde, vor Gott als Götzendienst oder gar -anbetung verstanden werden kann. Wegen meinen Behinderungen hatte ich nur wenig Kontakt mit Menschen, dauerhafte Partnerschaft gar keine. Freundliche Grüße!
Liebe Schwester M,
könnte es nicht auch sein, dass Gott Ihnen mit den Dingen, die Ihnen gefallen, eine Freude machen möchte? Das erste Wunder, das im Johannesevangelium genannt wird, ist die Verwandlung von Wasser zu Wein! Jesus zeigt uns hier, so meine ich, einen großzügigen Gott.
Wenn man den Eindruck hat, zu viele Dinge zu haben, kann man ja „aussortieren“ und verschenken. Soweit meine Gedanken. Herzliche Grüße!