Sorgfaltsparadox

Leichtsinnige und faule Gläubige beziehen vorrangig die ermutigenden Bibelstellen und Verheißungen auf sich, sorgfältige und vorsichtige Gläubige in erster Linie die drohenden und warnenden.

Dieses Phänomen ist ein Hinweis darauf, dass es in der Gemeinde an der Liebe zum Recht und an der Wertschätzung widerspruchsfreien Denkens mangelt, sodass es zu dieser absurden Fehleinschätzung kommt. Das Urteilsvermögen kann erheblich verbessert werden, wenn wieder die absolute Priorität der Qualitätsmaßstäbe Christi in der Gemeinde gelehrt und beachtet wird.

Die Kinder von Gläubigen, die sich als Erwachsene bekehrt haben, sind dem Risiko des Sorgfaltsparadoxes besonders ausgesetzt. Ihre Eltern, die sich in ihrer gottlosen Zeit grobe Sünden und viel Unrecht geleistet haben, empfinden die harten biblischen Warnungen, die sie aus diesem Leben herausgerissen haben, als wohltuend. Sie geben ihren Kindern dieselbe Strenge weiter – in der naiven Ansicht – was ihnen geholfen hat, würde auch den Kindern helfen. Sie bedenken dabei nicht, dass ihre Kinder durch diese Strenge wesentlich härteren Forderungen ausgesetzt sind, wenn sie gar keine gottlose Karriere hinter sich haben, sondern gutwillig und schon von klein auf an biblische Ordnungen gewöhnt worden sind

Artikel aktualisiert am 25.04.2018

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