in der Broschüre „Mehr Schein als Sein ? – die Lehre vom `fleischlichen Christen` “ von Ernest C. Reisinger – erhältlich über die HEROLD-Schriftenmission – fand ich folgende Aussage auf Seite 18:
„Wenn du nur eine einzige Bibelstelle als Grundlage hast, auf der du eine bedeutende Lehre oder ein Dogma aufbaust, dann wird sich früher oder später herausstellen, dass du keine Stelle als Grundlage hast“
Davor ist zu lesen: „Wer 1. Kor 3,1-4 (Anmerkung von mir: Die genannte Bibelstelle ist hier wohl nicht das entscheidende) auf die oben genannte Weise interpretiert und die Menschen in drei Klassen einteilt, der verstößt gegen eine Kardinalregel in Bezug auf die Auslegung der Bibel – dass jede Passage im Licht der gesamten Heiligen Schrift interpretiert werden muss. Eine sehr weise Aussage der Kirchenväter lautet: “ (Siehe oben zitiert).
Dem stimme ich grundsätzlich zu. Das gilt also auch, wenn Du alles auf Mt. 23,23 aufbaust.
Ich wollte Dir das nicht vorenthalten.
Was Ernest C. Reisinger schreibt ist, trifft auf matth2323 nicht zu. Die Artikel zur geistlichen Disziplin, zu den Heilstatsachen, zur Qualifizierung im Prüfen zeigen sehr wohl, dass eine Vielzahl von Bibelstellen sehr große Bedeutung und Kraft bekommen, weil sie nämlich endlich einmal konsequent angewendet werden – was in der herkömmlich bibeltreuen Ideologie nicht der Fall ist. Auch die no-comment Texte werden zum erstenmal im Licht des Evangeliums beurteilt, wogegen sie von Evangelikalen üblicherweise nicht einmal gelesen werden.
Was könnte mit dem „Licht der gesamten Heiligen Schrift “ gemeint sein? Allenfalls kann man von einer Tendenz sprechen, die von der Mehrzahl gewichtiger biblischer Aussagen unterstützt wird.
Gerade die 6 destruktiven Bibelstellen, die mit Mt 23,23 unvereinbar sind, zeigen deutlich: Bibelworte haben einen unterschiedlichen Rang, manche sogar einen so negativen Rang, das sie die Korrektur im Geiste Jesu herausfordern. Da Bibelworten aber unterschiedlichen Rang haben und es nur eine begrenzte Anzahl an Bibelworten gibt, muss es ein Bibelwort geben, dass den höchsten Rang einnimmt.
Welches mag das wohl sein? Ich denke, dass Jesus uns das gesagt hat.
Der Artikel https://matth2323.de/unseliger-systemwahn/ liefert weitere Details in dieser Frage. Matth2323 arbeitet mit der denkbar sparsamsten Basis der 5 Heilstatsachen und kommt verzichtet ansonsten auf jegliche Dogmatik. Eben deshalb kann man sich ja auf dieser Plattform so gut ohne Bevormundung austauschen. Dogmen werden mit Druck, mit penetranter Wiederholung und mit Quengeln durchgesetzt. Viele Gläubige merken gar nicht, dass sie in dogmatischen Wunschvorstellungen gefangen sind und dass man ihnen die Fähigkeit, nach der Wahrheit zu fragen abgewöhnt hat. Wahrheit ist für sie immer nur das, was zu ihrem frommen System passt und es nicht in Frage stellt.
Hier dagegen darf jeder mit neuen Erkenntnissen und besserer Beweisführung überraschen und widerlegen.
Sind Kirchenväter automatisch weise? Können sie nicht – wie wir bei Meister Luther sehen – trotz aller Hochbegabung und Beliebtheit auch schrecklich törichte und schädliche Sätze von sich geben? Blindes Vertrauen halte ich deshalb für naiv. Lasst uns eher dem Wort des Apostels zu folgen: Prüfet alles…