Hier der Link zum Vortrag: Thomas Breuer, Worauf gründet sich der Glaube an die Auferweckung Jesu von den Toten? | 2.3.2
„Hätte man zur Zeit Jesu eine Videokamera dabei gehabt, sie hätte beim leeren Grab nichts gefilmt, sie hätte auch bei den Erscheinungen des Auferstandenen nichts gefilmt…“ Davon ist Professor Thomas Breuer überzeugt. Begründung: „das Göttliche sei inwendig wahrzunehmen und nicht mit den Sinnen.“ Ist das ein Beweis oder eine Behauptung?
Nun mutet es sehr seltsam an, wenn ein sterblicher Mensch festlegt, wie das Göttliche wahrzunehmen sei. Das Resultat ist denkbar dünn: von der Auferstehungsbotschaft bleibt nicht mehr übrig als ein motivierender Impuls, sich für mehr Gerechtigkeit in der Welt einzusetzen. Was überzeugt daran?
Was bitteschön soll motivieren, wenn jemand bei diesem Bemühen sein Leben ruiniert, vielleicht sogar verliert? Paulus hat es auf den Punkt gebracht: „Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen.“ (1Kor 15,19). Alle Christen, die ihr Leben nicht geschont haben um anderer willen, sie wären am Ende doch die elend Betrogenen, wenn am Ende auf sie nur das große Fragezeichen wartet. Und sie sollen dann auch noch andere Menschen einladen, sich ebenfalls für dumm verkaufen zu lassen und ein Leben zum eigenen Nachteil zu führen?
Wozu? Lassen wir uns überraschen! meint Thomas Breuer. Ach was!
Zum Kontrast: „Ich bin hin- und hergerissen: Am liebsten würde ich schon jetzt sterben, um bei Christus zu sein. Das wäre das Allerbeste! Andererseits habe ich bei euch noch eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Deshalb bin ich auch davon überzeugt, dass ich weiterleben werde und euch allen erhalten bleibe.“ (Phil 1,23-25) Das ist völlige Gewissheit und Vorfreude auf ein konkretes Glück, das durch den Geist Gottes erkannt wird.
Diese wunderbare Perspektive auf eine Heimat im Himmel hat weltweit Millionen von Gläubigen Trost, Kraft und Hoffnung in allen Lebenslagen geschenkt.
Diese wunderbare Perspektive ist konkret genug, um Freude und Sehnsucht zu beflügeln und eben nicht nebulös, auch wenn Thomas Breuer meint in Physik dilettieren zu müssen und vor seinen Hörern beteuert, dass im Jenseits Raum und Zeit aufgehoben sind. Raum und Zeit scheinen ja am besten in einem schwarzen Loch aufgehoben zu sein, und gewisse Theologen haben den Wahn, alle Welt dorthin einladen zu müssen.
Was bleibt von dieser Vorfreude eigentlich bei Thomas Breuer übrig! Gar nichts! Muss man dann andere über den Glauben belehren?
Implizit wird Paulus durch den Zweifel an der Auferstehung unterstellt, dass er ein Betrüger ist. Paulus kann fünfhundert Zeugen anschleppen, und dennoch war alles Fake! Paulus sagt es doch deutlich genug: „Ist aber Christus nicht auferweckt worden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. Wir würden dann auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir gegen Gott bezeugt hätten, er habe Christus auferweckt, den er nicht auferweckt hätte…“ (1Kor 15,15)
Was immer man über Paulus und sein Urteilsvermögen denken mag, wer seine Briefe an die Gemeinden liest, der sollte doch erkennen können, was geradezu ins Auge springt: seine herzliche, tatkräftige und tiefe Liebe zu jedem Menschen, dem er auf seinem Weg begegnet (Philemonbrief!) sowie das Bewusstsein einer großen Verantwortung, das ihn über seine eigenen Motive wachen und Distanz zu manipulativen Methoden halten lässt (2.Korintherbrief). Eins ist doch sicher: Paulus war weder naiv noch bösartig.
Mit der Lüge einer Auferstehung, die in Wahrheit gar nicht stattgefunden hat, wäre dieser Mann ein jämmerlicher Betrüger, ein völlig charakterloser Mensch gewesen, wohl wissend, dass er mit seinen Illusionen viele Gläubige massiv schädigen, gar für ihr Leben ruinieren würde. Und auf diesem jämmerlichen Fundament soll dann die Ethik stehen? Auf diese Weise soll Motivation zur Selbstlosigkeit entstehen? Das soll die ganze Wahrheit sein?
Das ist Wahnsinn! Was versteht diese Art Theologie vom Göttlichen? Nichts!
Auch wenn man die fünfhundert Zeugen der Auferstehung heute nicht mehr befragen kann, so ist dennoch die Beweiskraft ihres Zeugnisses gleich geblieben. Der seelenkundliche Beweis für die Tatsache der Auferstehung wird allerdings nur erkannt, wenn man über den Charakter des Paulus ernsthaft nachdenkt.
Eine Theologie, die den seelenkundlichen Aspekt vernachlässigt, erzeugt Blödsinn.
Schlimm, dass dieser Blödsinn dann so einen finsteren Schatten auf viele zweifellos gute und hilfreiche Vorträge bei Worthaus wirft. (Sammlung empfehlenswerter Vorträge hier)
Schlimm ist, dass dieser Blödsinn wieder etliche Studenten zum gedankenlosen Nachplappern verleiten wird, Studenten, die an ihrer Karriere viel mehr als am Gottvertrauen und am spirituellen Wachstum ihrer Hörer interessiert sind. Zweck der Übung: damit sie dann später ihren Hörern in gutbezahlter Position von der Kanzel herab Steine statt Brot anbieten können.
Ohne das Vertrauen in die Tatsächlichkeit der Auferstehung, insbesondere in die ewige Gültigkeit der Heilstatsachen, gibt es weder Glaubensfreude, noch Glaubenshoffnung.