Durch das Alter werden Menschen schwach. Deswegen ermahnt das Wort Gottes, Menschen, insbesondere Gläubigen, die alt sind, mit besonderem Respekt zu begegnen. Elihu sagte zu den Freunden Hiobs: “Ich bin noch sehr jung und ihr seid alte, erfahrene Männer. Darum wagte ich es nicht, euch zu belehren. Ich dachte: lass erst die alten Männer sprechen, sie haben mehr erlebt und gesehen.” (Hiob 32,6+7)
Der Respekt vor dem älteren Menschen ist in unserer Zeit weitgehend verloren gegangen.
Dabei könnte diese Haltung sehr viel zum Frieden in der christlichen Gemeinschaft beitragen. Wieviel Konflikte ließen sich leicht vermeiden, wenn gilt: “Was der Ältere sagt, hat grundsätzlich mehr Gewicht als das, was der Jüngere sagt – es sei denn, dass gewichtige biblische oder menschenfreundliche Gründe dagegen sprechen.” Es ist barmherzig, wenn man alte Geschwister nicht zum alten Eisen wirft, sondern ihre Weisheit und ihre Erfahrung respektiert, solange man noch darauf zurückgreifen kann.
Wenn jüngere Leute im Leitungsteam der Gemeinschaft sind, so sollten sie immer beachten, was ältere Gläubige in der Gemeinde sagen und sich niemals leichtfertig darüber hinwegsetzen. Was ist es anderes als schädlicher Hochmut, wenn der Jüngere denkt: “in meiner Position habe ich Entscheidungsbefugnis und ich gebrauche sie so, wie ich will” ? Es ist unbarmherzig und unfair, mit einem alten Menschen, der guten Rat gibt, so umzugehen.
Natürlich kann auch ein alter Mensch irren und etwas falsch einschätzen. Wenn man ihm aber widerspricht, dann tut man es notgedrungen, weil – wie gesagt – wichtige biblische und menschenfreundliche Gründe dagegen sprechen. Wenn man widersprechen muss, ist es wichtig, es in einer zurückhaltenden Art und Weise zu tun: “Einen Älteren fahre nicht hart an, wenn du ihn ermahnen musst, sondern rede mit ihm wie mit einem Vater.” (1.Tim 5,1)