YT-Nicht erwünscht!

Unter Youtube ist ein Video von Michael Kotsch, dem Leiter der „Bibelschule“ Brake (Lemgo), eingestellt (https://www.youtube.com/watch?v=px0wO2TVuig) zum Thema der „Inspiration der Bibel, – Was sagt die Bibel über Göttliche Inspiration?“ In Teil 2 (von 6) wird 21:13 der Ps 119, 116 zitiert: „die Summe deines Wortes ist Wahrheit und jede Bestimmung deiner Gerechtigkeit bleibt ewiglich. „Dieser Vers sollte dem Hörer als Beweis dienen, dass alles in der Bibel von Gott autorisiert ist und ewiggültige Wahrheit sein will (ähnlich den unabänderlichen mathematischen Gesetzen).

Das ist immer noch das mangelhafte Niveau der Chikago-Erklärung aus den 70er Jahren. Warum ist man denn noch fünfzig Jahre später kein bisschen weitergekommen? Weil Gegenargumente nicht erlaubt sind! Dieses hirnlose Sich-Sperren gegen genaueres Hinschauen ist wirklich das einzig Unabänderliche in dem ganzen Quark! Wem fällt dazu nicht die Satire von Kishon ein: „Aus absolut sicherer Quelle“! (Zusammenfassung der Satire hier)

KOMMENTAR:

Ist Ps 119, 116 tatsächlich ein Beweis für die Fehlerlosigkeit und ausnahmslose Wahrheit der Bibel? Warum ist es mit Sicherheit auszuschließen, dass dieser Vers pauschal gemeint ist, d.h. dass er sich auf 99 Prozent der Aussagen in der Bibel bezieht und über einzelne Mängel großzügig hinwegsieht?. Da ist jemand über beide Ohren verliebt in ein Mädchen, er rühmt sie als die perfekte Partnerin. Die Mängel, die sie ohne Zweifel hat, nimmt er kaum wahr bzw. tut sie als unbedeutend ab. Erst im Laufe der Zeit werden sie auch von ihm immer deutlicher wahrgenommen. Solche Mängel sind zudem sehr leicht nachweisbar – wenn Denken und Nachprüfen erlaubt ist. 

Das tun wir jetzt. Das Alte Testament enthält Schutzbestimmungen für Sklaven von einer solchen Qualität, wie sie in den benachbarten Nationen nirgends zu finden sind. Doch die Anfänge dieser Gesetzgebung waren bescheiden. Anfangs galten Sklaven und Frauen noch als Sachen im Besitz des Mannes, über die der Mann nach Belieben verfügen konnte. Das Leben eines Sklaven war auch in Israel in der frühesten Phase der Gesetzgebung nicht mehr als der Kaufpreis für ihn wert. Wer seinen Sklaven so schlug, dass er nicht sofort, sondern erst nach einem Tag starb, ging straflos aus. (2Mo 21,21): „Wenn jemand seinen Sklaven oder seine Sklavin schlägt mit einem Stock, dass sie unter seinen Händen sterben, muss er bestraft werden. 21 Bleiben sie aber einen oder zwei Tage am Leben, so soll er nicht bestraft werden; denn es ist sein Geld.“ Gott sei Dank wurde diese Bestimmung später durch Besseres ersetzt.

Wer glaubt denn da im Ernst, dass der Verfasser von Ps 119, 116 mit „jeder Bestimmung deiner Gerechtigkeit“ dieses primitive uralte Sklavenrecht gemeint haben könnte?

[ENDE DES KOMMENTARS]

Artikel aktualisiert am 09.10.2023

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